Der Meister bleibt ohne Niederlage, Bramfeld verpasst Platz 3
Am letzten Spieltag der Regionalliga Nord konnte der Meister SV Henstedt-Ulzburg seine weiße Weste behalten. Im Spiel gegen den Hamburger SV gab es einen ungefährdeten 2:0-Heimsieg. Damit gelang es dem Team als Einzigem, ohne Niederlage durch die Saison zu kommen. Vor Anpfiff nutzte Kapitän Bianca Weech die Gelegenheit, im Namen des Teams, dem scheidenden Trainer Claus Rath für die letzten Monate zu danken. Rath wird die B-Mädchen übernehmen, die das Ziel Bundesliga ansteuern möchten. Tobias Homp, Vater von Spielerin Vera Homp, wird seine Mannschaft in der kommenden Saison übernehmen und hat auch an der Zusammenstellung des Kaders einflussreich mitgewirkt. Naturgemäß haben im letzten Spiel auch auf beiden Seiten Spielerinnen ihr letztes Spiel für ihr bisheriges Team absolviert. Beim HSV beispielsweise agierten dabei gleich rund eine Handvoll Spielerinnen gegen ihr künftiges Team.
Doch zurück zum Spiel. Zunächst begann die Partie ausgeglichen. Schnell wurde jedoch klar, dass insbesondere Alina Witt und Vera Homp mit ihrer Schnelligkeit dem HSV Probleme bereiteten. Fast zwangsläufig gelang dann auch beiden je ein Tor. Nach 11 Minuten musste Torhüterin Christina Pohl ihren HSV vor einem Rückstand bewahren, als Vera Homp allein und mit Ball vor ihr auftauchte. Pohl, bekannt für ihr starkes Eins gegen Eins-Spiel, behauptete sich.
Doch dann klappte es für Homp doch. Die Gastgeberinnen setzen sich über die linke Seite durch und Homp vollendete den schnell vorgetragenen Angriff zum 1:0 in der 12. Minute. Nur drei Minuten später enteilte Alina Witt dann der HSV-Abwehr. Über Pohl hinweg schoss sie zum 2:0 ein. Eine verdiente Führung, wenn auch beim HSV einige Fehler diese begünstigten.
Der HSV hatte nach 17 Minuten eine gute Gelegenheit, als ein Fernschuss von Fjolla Gara nur knapp links am Tor vorbei ging. Hier war der HSV gar nicht so weit vom Anschlusstreffer weg. Maria Marrocu bekam dann für ein Foul an Michelle Kretzschmar die Gelbe Karte. Schiedsrichterin Jaqueline, die eine gewohnt gute Leiterin dieser Partie war, lag mit dieser Entscheidung vollkommen richtig.
Michelle von Appen, die sich in einem Zweikampf mit Kretzschmar verletzt hatte, musste dann nach 23 Minuten angeschlagen aus der Partie. Christine Schoknecht ersetzte sie. Nach 28 Minuten setzte Witt nahe der Mittellinie zu einem Sturmlauf Richtung HSV-Grundlinie an und flankte vor das Tor des HSV. Dort rutschte Homp nur ganz knapp am Ball vorbei. Hier lag das 3:0 wirklich nahe.
Nach einer guten halben Stunde blieb dann Victoria Schulz liegen. Trotz längerer Behandlung konnte sie nicht weiterspielen. Nachdem der HSV etliche Minuten in Unterzahl spielte, kam schließlich Manja Rickert ins Spiel. Sie ging in die Innenverteidigung, von wo Finja Witte ins Mittelfeld auf den Platz von Michelle Sielka rückte, welche schließlich nach rechts auswich, um dort Schulz zu ersetzen. Der HSV hatte dann noch etwas Pech, als ein Schuss von Michelle Kretzschmar nur knapp am rechten Pfosten vorbei düste. Rickert holte sich unmittelbar vor der Halbzeitpause die erste und einzige Gelbe Karte für ihr Team ab, als sie gegen Witt zu energisch einstieg.
Zum 2. Durchgang kam bei den Gastgeberinnen Tomke Hege für Nadja Schubring und beim HSV Kristin Witte für Michelle Beckert. Nach 51 Minuten gab es dann eine Gelbe Karte für Sara Stöckmann nah einer Aktion gegen Finja Witte. Trotz dieser drei Gelben Karten war es ein fair geführtes Spiel.
Ein Ausrufezeichen für den HSV setzte Fjolla Gara mit ihrem direkten Freistoß aus gut 30 Metern, welcher an die Torlatte ging. Es war eine Stunde gespielt, als die Gastgeberinnen durch Elaine Schmitt abermals vor dem 3:0 standen. Doch auch hier konnte Pohl die Eins gegen Eins-Situation gewinnen und den Schuss zur Ecke ablenken. Noch knapper war es nach 62 Minuten, als Vera Homp aus der Distanz den rechten Pfosten traf. Der Ball kullerte vor der Torlinie zum linken Pfosten. Alina Witt stand einschussbereit, doch Cathérine Knobloch gelang es, den Ball abzuwehren. Das allerdings auf Kosten der eigenen Gesundheit. Sie trug eine größere Risswunde davon, spielte aber, nach langer Behandlung, dennoch tapfer durch.
Nach 75 Minuten wunderte sich dann kaum mehr jemand, dass Pohl abermals im Eins gegen Eins Siegerin blieb. Hier fischte sie Witt den Ball vom Fuß. Rund eine Viertelstunde vor Spielende signalisierte Michelle Sielka den Wunsch, ausgewechselt zu werden. Für sie kam Maya Steen beim HSV. Tomke Hege verpasste aus guter Position das 3:0, also sie frei vor dem Tor den Ball nicht richtig traf und so diesen hoch über das Tor schoss. Je eine Chance gab es noch. Einen Freistoß von Knobloch köpfte Gara links am Tor vorbei und Alina Witt schoss ebenfalls in der Schlussminute knapp am linken Pfosten des HSV-Tors vorbei. Damit endete die Partie leistungsgerecht 2:0, wobei die Gastgeberinnen dem 3:0 deutlich näher waren, als der HSV dem Anschlusstreffer.
Nach dem Abpfiff ehrten Spielleiterin Dagmar Thießen und die Vorsitzende des Frauen- und Mädchenausschusses des Norddeutschen Fußballverbandes, Sabine Mammitzsch, den Meister der Regionalliga Nord, den SV Henstedt-Ulzburg. Und dann wurde beim SVHU gefeiert.
Übrigens muss nach jetzigem Stand der Dinge der SV Henstedt-Ulzburg noch einige Monate auf die Austragung des Endspiels im Lotto-Pokal warten. Die für den 29.5., 17 Uhr, vorsehene Partie gegen TuRa Meldorf, ist stark gefährdet, da das nachfolgende Endspiel der Herren mit Beteiligung von Holstein Kiel wohl nicht stattfinden kann. Kiel muss an diesem Tag in der Relegation ran und der SHFV sieht wohl keine Entkoppelung der Endspiele vor. Man darf auf die endgültige Lösung gespannt sein. Beim HSV klingt diese Saison nun bis Anfang Juni langsam aus. Am 14.7. startet das Team dann mit neuem Trainerteam Christian Kroll und Andrea Rehfeldt, sowie etlichen neuen Gesichtern im Kader, in die neue Saison. Wieder mit dabei sein soll dann auch Tammy Hentze, die aufgrund ihrer Knieverletzung auch heute nicht zum Einsatz kommen konnte. Schonung auf Aufbautraining sind bei ihr angesagt.
Ob dem FC Bergedorf 85 nach dem 2:5-Sieg beim Bramfelder SV auch groß zum Feiern zumute war, sei mal dahin gestellt. Eine gewisse Befriedigung, eine kleine Pokalrevanche geschafft zu haben, mag man dort verspüren. Auch hatte man dem Bramfelder SV den 3. Tabellenplatz vermasselt, denn der BSV beendete durch diese Niederlage die Saison auf Platz 4. Was für einen Aufsteiger immer noch ein sehr achtbares Ergebnis ist. Dabei hatte Bramfeld durch Tore von Tokarski (Bleser hütete das Tor) und Albrecht mit 2:0 geführt. Noch vor der Pause gelang den Gästen der Anschluss durch Annika Rode. Nach dem Wiederanpfiff drehte Bergedorf das Spiel endgültig und kam durch drei Treffer von Fabienne Stejskal und einem Tor von Anna Hepfer noch zum klaren Auswärtssieg.