Bergedorf II. verliert gegen Wellingsbüttel
Die 2. Frauen des FC Bergedorf 85 warten weiter auf den ersten Punktgewinn. Gegen den Hamburger Meister TSC Wellingsbüttel gab es eine nicht unerwartete Niederlage. Mit 0:4 fiel diese allerdings weit weniger dramatisch aus, als in der Vorwoche beim 1:14 gegen den FC St. Pauli. Von diesem Spiel zeigte sich die Mannschaft von Marc Gabucan gut erholt. Ohnehin ist es erstaunlich, wie harmonisch die Mannschaft trotz der bisherigen sportlichen Misserfolge ist. Das Auftaktprogramm macht die Neufindung der jungen Mannschaft auch nicht gerade leicht. Die bisherigen Gegner Wentorf, Walddörfer, Einigkeit, St. Pauli und Wellingsbüttel stehen auf den Plätzen 1, 2, 3, 4 und 8.
Der TSC Wellingsbüttel musste am Samstag mit einem Minikader auskommen. Gerade eine Wechseloption stand zur Verfügung. Trotzdem hatte Trainer Nils Lehnebach, der u. a. ohne Lisa Canon auskommen musste, eine schlagkräftige Mannschaft beisammen, die von Beginn an das Kommando übernahm und über 90 Minuten auch nicht abgab. 90 % des Spiels spielten sich in der Spielhälfte der Gastgeberinnen ab. Rund 20 Torschüsse gaben die Gäste ab. Doch mein Eindruck aus der 1. Halbzeit im Pokalspiel bei den 2. Frauen des TSV DUWO 08 bestätigte sich auch heute. Wellingsbüttel muss derzeit einen enormen Aufwand betreiben, sprich sich eine sehr große Anzahl an Torgelegenheiten erspielen, um auch zu Toren zu kommen. Die Effektivität könnte deutlich besser sein. Viele der Torschüsse waren recht unplatziert. Bergedorfs Torhüterin Alena Hope Gregory konnte so viele Schüsse abwehren.
Erstmals klappte das nicht in der 11. Minute. Da gelang Anne-Katrin Mander das 0:1. Nach einem Eckstoß kann Bergedorf nicht klären und der dritte Torschuss, der von Mander, sitzt schließlich. Bei diesem blieb es bis zur Halbzeitpause. Knifflig wurde es in einer Szene, als Hope Gregory Mander von den Beinen holte. Viele, auch ich, dachten zunächst an einen fälligen Strafstoß und befürchteten gar die Wertung als Notbremse. Doch der gute Schiedsrichter Peter Einhorn hatte es genau und richtig gesehen. Die Attacke kam vor dem Strafraum und auch eine Notbremse lag nicht vor. Über eine Verwarnung hätte man sich bei Bergedorf allerdings nicht beschweren können. Den fälligen Freistoß schoss Melanie Schmedes an die Torlatte.
Personell unverändert ging es in den 2. Spielabschnitt. Hier steigerte Wellingsbüttel seine Effektivität. Svenja Hettenhausen (53.) und Birthe Broecker (59.) erhöhten auf 0:3. In beiden Fällen war die Defensive Bergedorfs zu unachtsam und passiv. Den Schlusspunkt setzte erneut Mander in der 74. Minute mit ihrem Treffer zum 0:4. Hier waren die Gäste sogar in Unterzahl, da sich Eva-Maria Ernst gerade an der Seitenlinie von einem Schlag gegen den Fuß erholte. Bergedorf hatte im Spiel drei gute Offensivaktionen über Lea Bahr und Janica Reese. Endstation war allerdings jeweils bei Torhüterin Saadio Toure.
Der Sieg für den TSC war klar verdient und während er für Gabucan gefühlt einen Tick zu hoch ausgefallen war, empfand ich den 4-Tore-Abstand angesichts des deutlichen Chancenplus und der weit größeren Spielanteile für Wellingsbüttel durchaus gerechtfertigt.
Weitere Details im Liveticker.
Bergedorf gastiert nun beim SC Pinneberg, während Wellingsbüttel den SC Wentorf empfangen wird.