Der FC St. Pauli gewinnt den Tillmann Cup 2016
Im Vorjahr waren sie mit einer Mischung aus 1., 2. sowie 3. Frauen angetreten und erreichten Platz 4. 2016 stammen alle Spielerinnen aus dem Kader der Verbandsligamannschaft und schafften am Samstag in Marschacht den Sieg im Tillmann Cup 2016 der Eintracht Elbmarsch. Im Endspiel setzten sich die Kiezkickerinnen mit 2:1 gegen den SC Wentorf durch. Gestartet waren zwölf Mannschaften in drei Vorrundengruppen. Die beiden besten Gruppendritten, alle Gruppenzweiten und alle Gruppensieger kamen ins Viertelfinale. Und an dieser Messlatte scheiterten u. a. die Teams des TSV DUWO 08 II. und der U23 des Hamburger SV. Beide spielten ein unbefriedigendes Turnier. Während DUWO sich noch mit einem nur fünf Spielerinnen umfassenden Tageskader herausreden könnte, kann diese Argumentation für den HSV nicht gelten.
DUWOs ohnehin schon knapper Kader wurde durch kurzfristige Absagen auf fünf Spielerinnen geschrumpft. Daher bat man um Unterstützung durch andere Teams. Der TSV Stelle half im ersten Spiel, danach gab es eine feste Gastspielerin, sodass zumindest eine Wechseloption bestand. Natürlich war das ein klarer Nachteil den anderen Teams gegenüber, die durchaus die doppelte Zahl an Spielerinnen stellten. Das erste Spiel gegen den SC Wentorf ging mit 0:4 verloren. Den Gastgeberinnen von Eintracht Elbmarsch war man mit 1:3 unterlegen und den Juniorinnen der MSG Buchholz erneut mit 0:4. Dazu muss man darauf hinweisen, dass die MSG alias NFV-Auswahl aus Spielerinnen der Jahrgänge 2003 und 2002 bestand. Mit 0 Punkten und 1:11 Toren musste sich DUWO mit Platz 4 in der Gruppe begnügen. Da sich Imke Siebert im letzten Spiel auch noch am Knie verletzte, trat das verbliebene Rumpfteam zum Spiel um Platz 11 nicht mehr an. In dieser Gruppe B setzte sich Eintracht Elbmarsch mit 9 Punkten vor dem SC Wentorf (6 Punkte) und der MSG (3 Punkte) durch.
Der HSV und die 2. Frauen des FC Bergedorf 85 spielten in Gruppe C. Trotz Führung und zwischenzeitlichem Ausgleich verlor die U23 des HSV gegen Eintracht Lüneburg mit 2:3. Bergedorf stellte sich in seinem ersten Spiel gegen Einigkeit Wilhelmsburg bei einem Wechsel sehr ungeschickt an und fing sich dabei ein mehr als unnötiges Gegentor. Am Ende reichte es zum 1:1. Danach setzte man dem HSV mächtig zu und fügte diesem die höchste Niederlage des Turniers zu. 6:0 für Bergedorf hieß es am Ende. Damit war der HSV aus dem Titelrennen. Immerhin raffte sich das Team nach zwei enttäuschenden Auftritten auf und ärgerte das bis dahin auf Platz 1 stehende Wilhelmsburg durch einen 3:0-Sieg. Da sich Bergedorf im letzten Spiel mit 1:0 gegen Lüneburg durchsetzten konnte, erreichten die Elstern, übrigens mit Jasmin Hadrous im Tor, den Gruppensieg. Einigkeit kam mit 4 Punkten auf Platz 2 vor Lüneburg, welches um drei Tore vor dem HSV landete.
In Gruppe A zeigte sich schnell, dass der FC St. Pauli einen guten Tag hatte. Für mein Empfinden zeigte das Teams den attraktivsten Hallenfußball des Turniers. Es gab gute Kombinationen, schnelles Direktspiel und im Resultat eine Menge an guten Torchancen. In drei Spielen traf das Team 14 Mal ins gegnerische Tor. Mit 14:2 Toren und 9 Punkten durchlief die Mannschaft des hamburger Verbandsligisten ohne Tadel die Vorrunde. Es gab Siege gegen die Füchse Garlstorf (5:0), die SG Gusborn/Dannenberg (3:0) und den TSV Stelle (6:2). Stelle holte 6 Punkte, was für Platz 2 reichte. Die SG Gusborn/Dannenberg erreichte dank eines 2:0-Sieges gegen den Letzten, die Füchse Garlstorf, Platz 3. Garlstorf konnte kein Tor und keinen Punkt ergattern, landetet am Ende auf Platz 11 – DUWO hatte das Spiel ja nicht mehr bestreiten können.
Es folgten zwei der Viertelfinales. St. Pauli konnte trotz eines guten Auftrittes von Eintracht Lüneburg auch von diesem Team nicht gestoppt werden und gewann verdient 2:1. Die Mädels der MSG trotzten den Gastgeberinnen ein 0:0 ab, sodass der Sieger ausgeschossen werden musste. Hier behielten die Juniorinnen mit 2:1 die Oberhand und zogen ins Halbfinale ein. Im Spiel um Platz 9 zeigte der HSV noch mal eine ein wenig versöhnende Trotzreaktion und gewann mit 3:0 gegen die SG Gusborn/Dannenberg. Insbesondere Jasmin Lüdemann drückte dieser Partie ihren Stempel auf.
Es folgten die weiteren Viertelfinals. Einigkeit Wilhelmsburg musste nach dem 0:3 gegen den HSV auch das Spiel gegen den TSV Stelle mit 1:2 abgeben, sodass man ab hier zum Zusehen verdammt war. Das galt auch für Bergedorf II., welches trotz kurzzeitigem Ausgleich dem klar stärkeren SC Wentorf mit 1:5 unterlegen war.
Im 1. Halbfinale setzte sich der FC St. Pauli gegen tapfer kämpfende Mädels der MSG Buchholz mit 2:0 durch. Am Ende klatschten die Kiezkickerinnen ihre Gegnerinnen voller Anerkennung für deren Leistung ab. Eine schöne Geste. Ebenfalls ins Endspiel zog der SC Wentorf ein, der sich verdient mit 3:0 gegen den TSV Stelle durchsetzte.
Im Spiel um Platz 3 konnten die Juniorinnen ihren Gegner erneut ärgern und ein Unentschieden erreichen. Ein Pfostentreffer verhinderte sogar den möglichen Sieg. Vom Punkt setzte sich Stelle dann aber mit 3:1 durch.
Das Ergebnis des Endspiels hatte ich ja schon verraten. Die beiden besten Torschützinnen des Turniers (Nina Philipp 8 Tore [zwei weiteren Treffern wurde die Anerkennung versagt] und Janine Thormählen 10 Tore) trafen, ehe Vivian Kellner nach feiner Vorarbeit von Philipp den Siegtreffer erzielte.
Damit hatte der FC St. Pauli das Turnier gewonnen. Verdient, wie ich meine. Platz 2 ging an die aus meiner Sicht zweitstärkste Mannschaft, den SC Wentorf. Dieser hatte auch einen Personalengpass. Zudem musste Jana Wolff ihr Mitwirken von einer Erkrankung geschwächt vorzeitig abbrechen. Wie gut, dass aus alter Verbundenheit Vanessa Zawada vom Bramfelder SV für dieses Turnier dem Kader der Wentorferinnen angehörte und somit immerhin drei Wechseloptionen zur Verfügung standen. Am morgigen Sonntag wird Zawada beim Turnier in Buchholz dann wieder für ihren BSV kicken.
Platz 3 ging an Stelle, Platz 4 an die NFV-Auswahl (MSG Buchholz). Die Gastgeberinnen landeten auf Platz 5 und damit direkt vor dem Vorjahressieger FC Bergedorf II. Einigkeit Wilhelmsburg wurde Siebter, vor Eintracht Lüneburg, der U23 des HSV, der SG Gusborn/Dannenberg, den Füchsen Garlstorf und dem TSV DUWO 08.
17 Tore erzielte der SC Wentorf im Turnier, davon zehn Janine Thormählen. Die Leistung machte sie zur erfolgreichen Torschützin des Turniers. Wiebke Knippelberg von Eintracht Elbmarsch wurde zur besten Torhüterin gekürt. Malena von der MSG Buchholz wurde zur besten Akteurin des Turniers gewählt und mit acht Stimmen Vorsprung war das Ergebnis auch sehr eindeutig.