Der Hamburger SV unterliegt dem ATS Buntentor 0:3
Am Sonntag setzte sich im Nachholspiel der Regionalliga Nord der ATS Buntentor beim Hamburger SV mit 0:3 durch. Was nach einer klaren Sache für die Gäste aus Bremen klingt, war keinesfalls so eindeutig, wie es das Ergebnis andeutet. Wie man bei den Verantwortlichen der Gäste die eigene Leistung einschätze, war einerseits an fortwährend und laut geäußerter Kritik Richtung des eigenen Teams zu hören, aber auch am Umstand abzulesen, dass schon nach 15 Minuten 5 Spielerinnen mit dem Aufwärmen beschäftigt waren. Trotz der frühen 0:1-Führung entsprach das Geschehen nicht den Vorstellungen von Trainer Jörg Beese. Nach 33 Minuten gab es dann den Doppelwechsel von Meyer und Ruhe für Frädert und Sloot.
Der HSV war nach 4 Minuten durch eine offiziell als Eigentor von Lukne Gräßler gewerteten Aktion in Rückstand geraten. Scheumann hatte geschossen und Gräßler versuchte zu retten, was aber nicht mehr zu retten war. Anfangs hatte Buntentor leichte Vorteile, der HSV kam im Verlauf der Halbzeit jedoch immer besser zurecht. Torchancen blieben absolute Mangelware, beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend. Erklärbar durch den Termin, der gefühlt mitten in der Winterpause bzw. Saisonvorbereitung liegt, gelang den Mannschaften nicht wirklich viel. Attraktiv war das Spiel nicht, es lebte von der Spannung. Dass Buntentor auf Platz 4 steht und der HSV auf Rang 11 war auf dem Platz nicht zu bemerken. Ohnehin verkaufte sich der HSV angesichts der schwierigen Personallage gut. Die eigenen Möglichkeiten reichten allerdings nicht aus, um Buntentor das nötige Gegentor einzuhandeln.
Nach 63 Minuten erhöhte Frädert auf 0:2. HSV-Trainer Kroll protestierte lautstark und vermisste die Entscheidung auf Abseits. Schiedsrichterin Wildfeuer hatte die Torschützin selbst jedoch nicht in regelwidriger Position gesehen und ließ sich von Kroll nicht umstimmen. Bei Buntentors Meyer streikte der Kreislauf, sodass sie durch Martens ersetzt werden musste. Der HSV machte nun auf und auch ordentlich Druck. Die Belohnung blieb aus. Stattdessen brachte ein Konter den Gästen in der Nachspielzeit noch das 0:3 durch Scheumann. Dieses Tor sorgte auch dafür, dass man sich aktuell knapp vor dem ebenfalls siegreichen FC Bergedorf 85 platzieren konnte.
Beim HSV wird man froh sein, jetzt knapp 14 Tage Vorlauf auf das Pokalspiel gegen den Bramfelder SV zu haben und erst in drei Wochen wieder in der Liga spielen zu müssen. Bis dahin könnte sich die personelle Lage zumindest ein wenig entspannt haben. Ein Schritt war heute der erstmalige Einsatz in der Regionalliga der Neuzugänge Annabelle Aust und Janine Schlichting.
Ausfallen wird das ursprünglich für kommenden Samstag vorgesehene Testspiel des HSV gegen den SC Weyhe. Angesichts der Kadersituation soll es bei der Belastung aus dem für den 14.02. geplanten Test gegen die 1. Frauen des FC Union Tornesch bleiben. Weyhe fand bereits Ersatz und ist am 12.02. abends zu Gast beim Bramfelder SV.
Buntentor zieht sich dagegen wieder in die Halle zurück. In Bremen stehen ab 14.02. die Hallenmeisterschaften an, bei denen man sich in der Gruppenphase auch mit dem SV Werder Bremen II auseinandersetzten darf.