1 Jahr TORKNIPSER.DE – Teil 1: Was war
Die Zeit rennt – gefühlt zumindest. Im Mai 2015 startete ich TORKNIPSER.DE. Nach nun rund einem Jahr will ich einen kleinen Blick hinter die Kulissen geben und gewisse Betriebsgeheimnisse lüften. Es mag ja einige interessieren, warum etwas so ist, wie es ist. Das entnehme ich zumindest den an mich gerichteten Fragen. Diese versuche ich hier gebündelt zu beantworten. Eine dieser Fragen dreht sich darum, wie viele Leser ich denn habe.
Zum Umfang der Zielgruppe hatte ich mir im Vorwege keine gesteigerten Gedanken gemacht, weil ich bei angedachten 3-5 Spielberichten im Monat keinen großen Run auf die Seite erwartete. Da ich keine Werbung machte, waren die Werte für die Zugriffe anfangs niedrig, für meine nicht formulierten Ansprüche aber völlig in Ordnung – und sie stiegen stetig.
Statistik
Geworden sind es im April 2016, somit ein knappes Jahr nach Projektstart, gut 25.000 Besucher allein in diesem Monat. Auf Facebook gibt es zusätzliche Werte. So fand dort am meisten Beachtung der Bericht vom Pokalspiel des FC St. Pauli gegen den Hamburger SV, der über 13.000 Personen erreichte und auch auf der Homepage Spitzenreiter war. Die meisten Leser haben Berichte über den FC St. Pauli, gefolgt vom Hamburger SV und Bramfeld, etwas abgeschlagen liegen Bergedorf und DUWO. Viele Klicks hatten auch Informationen zu Hallenturnieren, was ich mir u. a. damit erkläre, dass dort bis zu 16 beteiligte Mannschaften nachgelesen haben, während es beim Feldspiel idealerweise nur zwei beteiligte Teams gibt.
Kriterien für die Teamauswahl
Der Klassiker bei den Nachfragen sind Erkundigungen nach den Kriterien, anhand derer ich mir ein Spiel für einen Spielbesuch aussuche. Nachdem ich bis März 2015 jahrelang gewohnt war nur Spiele mit Beteiligung des Hamburger SV oder seiner Spielerinnen anzusehen, startete ich nun mit vier verschiedenen Vereinen bzw. deren 1. Frauen: Bramfeld, Bergedorf, DUWO, HSV. Das war Neuland für mich. Die Auswahl basierte auf der Überlegung, dass ich die hamburger Spitzenteams der Regionalliga begleiten wollte. Fest vorgenommen hatte ich mir anfangs auch Berichte über den Zweitligisten SV Henstedt-Ulzburg.
Als ich dann im Juli aber die Spielpläne der Saison 2015/2016 sah, musste ich feststellen, dass die 2. Bundesliga Nord und die Regionalliga Nord, anders als in den Vorjahren, ausschließlich am Sonntag spielen würden. Ich hatte mit einigen Samstagspielen gerechnet. Um mich in der Anfangsphase des neuen Projekts nicht zu verzetteln, habe ich den SVHU dann schweren Herzens aus meiner Planung genommen. Als ich feststellte, dass die 2. Frauen “meiner” Teams den Samstag zumindest ab und zu nutzen würden, bot es sich an, diese ins Portfolio aufzunehmen. Einige Wochen nach Saisonstart kam dann noch der FC St. Pauli hinzu, der auch erfreulich oft am Samstag spielte.
Kriterien für die Spielauswahl
Es gab in der laufenden Saison Grundzüge, nach denen ich ein von mir besuchtes Spiel auswählte, ohne dass ich mich sklavisch daran hielt. Die Möglichkeiten sind allerdings sehr abhängig von der Spielplangestaltung und meinen anderen Terminen. Auch bringen Spielausfälle und damit verbundene Ansetzungen von Nachholspielen die Überlegungen immer mal wieder durcheinander.
Je mehr Punkte zutreffen, je wahrscheinlicher ist ein Spielbesuch meinerseits:
- Es ist ein von mir im Fokus stehendes Team beteiligt. Derbys haben Vorrang.
- Bedeutung der Partie: In dem Spiel fällt erwartbar eine Entscheidung (z. B. Verbleib im Pokal, Auf-/Abstieg, Endspiel).
- Pflichtspiel (Liga) vor Turnierteilnahme bzw. Testspiel.
- Erreichbarkeit ohne Auto und der erwartbare Zeitaufwand: Heimspiele in Hamburg werden den Auswärtsspielen außerhalb vorgezogen.
- Vereinbarkeit des Spielbesuchs mit weiteren Spielbesuchen an dem Tag (Kombinationsmöglichkeiten, etwa 1. und 2. Frauen spielen nacheinander).
- Am Saisonende möchte ich alle Teams einigermaßen gleich oft gesehen haben.
- Ist ein Team überfällig, kann das zur Bevorzugung führen.
- Zu Saisonbeginn alle Teams erst einmal sehen.
Ein Spiel hat 90 Minuten – oder etwa nicht?
Mal grob kalkuliert brauche ich mit Bus, Bahn und Fußwegen (Hin- und Rückfahrt, günstige Verbindung) bei Heimspielen von St. Pauli 70 Minuten Fahrtzeit, beim HSV und bei Bramfeld 2,5 Stunden und bei Bergedorf und bei DUWO 3 Stunden. Meistens versuche ich rund eine Stunde vor Anpfiff vor Ort zu sein und kalkuliere für das Spiel mit rund 2 Stunden (beim Pokal auch mal mehr). Um die Fotos zu entwickeln, zu sichten, zu bearbeiten und zu veröffentlichen, sowie den Spielbericht zu schreiben und zu veröffentlichen, sind rund 2,5 bis 3 Stunden nötig. In der Summe komme ich so auf gut 7 Stunden bei Heimspielen des FC St. Pauli und 9 Stunden bei Heimspielen von Bergedorf oder DUWO. Ein Spiel dauert für mich also deutlich mehr als 90 Minuten.
Die Bezahlung
Wenn ich gefragt werde, ob ich für meine Fotos oder Arbeit bezahlt werde, gemeint ist damit natürlich Geld, lautet die Antwort ganz klar: nein. Alles ist Hobby und Freizeit. Ich schalte auch bewusst keine Werbung auf der Homepage oder in der App.
Dankeschön
Bedanken möchte ich mich für die gute Kooperation mit “meinen” und anderen Teams und Verbänden, die mir stets eventuelle Fragen beantworten, mir den Zugang zu den Spielen ermöglichen und mir, so es sich anbietet, sogar eine Mitfahrgelegenheit geben. Ich freue mich auf ein hoffentlich ereignisreiches und spannendes zweites Jahr von TORKNIPSER.DE mit Euch und Euren Gegnern. Und ein Dank geht an die Leserinnen und Leser, die meine Seite interessant finden und mir mehrheitlich eine positives Feedback geben. Ich hoffe, dass Ihr auch 2016/2017 Freude an TORKNIPSER.DE haben werdet.
In Teil 2 verrate ich morgen, was in der Saison 2016/2017 kommt.