DUWO verpasst gegen Buntentor möglichen Punktgewinn
Der TSV DUWO 08 hat am Sonntag in der Regionalliga Nord erneut einen ärgerlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Wie schon in der Vorwoche beim FC St. Pauli, konnte eine Führung nicht bis ins Ziel gebracht werden. In den letzten Minuten gelang den Gästen des ATS Buntentor die Wende und aus einem 3:2 wurde ein 3:4. DUWO plagen weiterhin Personalsorgen. So wurde bei den 2. Frauen angefragt und Außenverteidigerin Nina Gerdes stellte sich zur Verfügung. Allerdings kam sie auf der ungewohnten Sturmposition zum Einsatz, und zwar im Austausch für Jana Spack. Und das war der positive Teil dieser Partie. Spack hat ihre schwere Verletzung aus der Vorsaison überwunden und konnte nach kurzer Trainingsphase erstaunlich früh wieder mitwirken. Dass es noch nicht für 90 Minuten reichen würde, dass war absehbar, zumal sie am Sonntag doch einiges einzustecken hatte. Bis zu ihrer Auswechslung zeigte Spack wie wertvoll sie für ihre Mannschaft ist. Nach langer Pause war ebenfalls Birka Edler wieder im Kader. Ihr Einsatz von der Bank aus kam früher als geplant, denn sie musste für die schon nach 10 Minuten am linken Knie verletzte Sandra Jahn eingewechselt werden. Alexandra Filippow musste aus gesundheitlichen Gründen ganz passen und sah zu.
Bemerkswert war, dass DUWO sein 1:0 in Unterzahl erzielte. Nachdem sich Maie Stein, die eine starke Partie spielte, auf der rechten Seite energisch durchgesetzt hatte, brachte sie den Ball vor das Tor. Dort fand sich in Franciska Struckmeyer eine Abnehmerin, die zum 1:0 einschoss (13.). Sie hatte auch gegen den FC St. Pauli getroffen und präsentierte sich erneut spielfreudig und laufstark.
Nach 17 Minuten füllte Trainer Mac Agyei-Mensah sein Team dann mit Edler wieder auf, nachdem Jahn trotz Behandlung nicht weitermachen konnte. Ina Hoppe hatte nach 25 Minuten Pech, dass ihr Kopfball um Haaresbreite links am Tor vorbei ging. Statt einer 2:0 Führung musste DUWO den Ausgleich hinnehmen. Wobei man das Tor selbst verschuldete. Annika Knechtel spielte einen Rückpass zu Torhüterin Ann-Cathrin Mitschke, die aber am Ball vorbei trat, sodass dieser ins eigene Tor kullerte. Eine Unebenheit im Boden mag eine rolle gespielt haben, aber insgesamt war dieses Gegentor unnötig und sehr ärgerlich für die Gastgeberinnen.
Die passende Reaktion gelang den Gastgeberinnen zwei Minuten später. Ina Hoppe war im Strafraum gefoult worden und traf im Anschluss beim Strafstoß selbst zum 2:1.
Nach diesem Tor verflachte die Partie, doch DUWO hatte alles im Griff gegen unter ihren Möglichkeiten agierende Gäste. Entsprechend lautstark fiel die Halbzeitansprache von Buntentors Trainer Jörg Beese aus.
Und diese zeigte Wirkung. Im zweiten Durchgang steigerte sich ATS spürbar. Aline Stenzel konnte nur durch eine gute Parade von Mitschte am Ausgleichtor gehindert werden. Doch nach 54. Minute war es dann passiert und, begünstigt von einem Abwehrfehler DUWOs, schoss Stenzel an den Innenpfosten, von welchem der Ball ins Netz sprang. Buntentor hatte sich für die Leistungssteigerung also belohnt.
Nur fünf Minuten später nutzte Jana Spack die Chance zum 3:2. Annika Knechtel hatte per Kopf aufgelegt.
DUWO brachte nach einer Stunde Offensivspielerin Melanie Nilsson für Mathilda Weisser in die Partie. Es wurde einige Zeit wieder ruhiger vor den Toren und man ahnte, es könnte bei diesem 3:2 bleiben. Doch dann drosch Aline Stenzel per Fernschuss den Ball zum Ausgleich ins Tor.
Nur eine Minute später gab es bei DUWO einen Fehler im Spielaufbau und Alexandra Karpe gelang in der 85. Minute der Siegtreffer für die Gäste.
Wer die erste Halbzeit gesehen hat, hätte es nicht für möglich gehalten, dass ATS Buntentor diese Partie gewinnt. DUWO agierte allerdings vor einigen der Gegentore sehr unglücklich und musste gegen in der 2. Halbzeit erstarkte Gäste eine unnötige Niederlage hinnehmen. Buntentor kann für sich reklamieren, dass man die erste Halbzeit abhaken und in der 2. Halbzeit die Kurve kriegen konnte. Einen dreimaligen Rückstand zu egalisieren und am Ende zu gewinnen, dass muss man auch erst mal hinbekommen. Und DUWO muss natürlich an der Schlussviertelstunde arbeiten, die in der jetzigen Form zu sehr auf die Stimmung drückt. Nur ordentliche bis gute 75 Minuten werden derzeit von den gegnerischen Teams bestraft und kosten wertvolle Punkte. Vielleicht täte eine Luftveränderung mal gut, nachdem vier Spiele mit hamburger Luft (3x Zuhause, einmal bei St. Pauli) erfolglos bestritten wurden. Ob allerdings die Luftveränderung schon beim Gastspiel in Bergedorf ausreichend ist, wird man am kommenden Sonntag wissen. Ich werde berichten. Ferner bleibt zu hoffen, dass die Verletzung von Sandra Jahn minderschwerer Art ist.