Der SV Henstedt-Ulzburg holt den 2. Saisonsieg
Am Samstag konnte der SV Henstedt-Ulzburg in der 2. Bundesliga Nord gegen den 1. FC Union Berlin einen für den Klassenerhalt wichtigen Heimsieg feiern. Mit 4:0 gewann man gegen die Gäste aus der Hauptstadt und überholte diese in der Tabelle. Der SVHU liegt nun mit 6 Punkten auf Platz 9, drei Tore vor den punktgleichen Berlinerinnen und zwei Treffer hinter Potsdam. Allerdings spielt der Herforder SV erst am Sonntag und könnte bei einem Erfolg in Cloppenburg die genannten Teams überholen. Mit diesem Sieg machte das Team Trainer Tobias Homp, der vor wenigen Tagen seinen Ehrentag beging, ein nachträgliches Geschenk. Entsprechend war ohnehin eine Feier nach Spielende angesetzt. Diese wurde nun mit 3 Punkten und 4 Toren mehr auf dem Konto versüßt. Gute Nachrichten gibt es auch von der medizinischen Abteilung. Die Langzeitverletzten Mayline Danner und Malin Hegeler sind wieder in das Training eingestiegen. Danner kam sogar schon in den letzten 12 Minuten gegen Berlin zu ihrem ersten Einsatz. Auch Seker und Meyer durften in der 2. Halbzeit mitspielen. Zeeh und Knobloch kamen an diesem Tag nicht zum Einsatz. Bei Berlin kam nach 55 Minuten Heiseler, später auch Cosme und Pavicic in die Partie.
Die erste Halbzeit verlief einigermaßen ausgeglichen. Anfangs hatten die Gäste leichte Vorteile und konnten insbesondere über rechts und die Zentrale Angriffe einleiten. In einer Szene verpasste Barsalona eine Hereingabe nur knapp, sonst hätten Union in Führung gehen können. Der SVHU lief einige Male ins Abseits – auch wenn nicht jede Entscheidung sonnenklar war – und dennoch, einige Torchancen kamen bei den eigenen Aktionen auch heraus.
Nach 25 Minuten fiel der erste Treffer. Der Ausgang fand sich in einem von Maria Marrocu getretenen Eckstoß, welchen gleich zwei Berlinerinnen verpassten. Die Dritte hätte dieses im Nachenein vielleicht auch lieber so gehandhabt, denn unglücklich beförderte Lisa Budde den Ball ins eigene Tor.
Berlin steckte jedoch keinesfalls auf und kam weiterhin offensiv zur Geltung, forderte in einer Szene sogar vehement Strafstoß.
Auch der SVHU suchte den Torerfolg, doch in der folgenden Szene fehlte die einschussbereite Abnehmerin der Vorarbeit von Lux.
Mit einem 1:0 für den SV Henstedt-Ulzburg ging es in die Halbzeit. Im Zustandekommen glücklich, ging die knappe Führung in Ordnung. Ein 2:0 wäre zu viel des Guten gewesen, denn Berlin war nicht um zwei Tore schlechter. Das änderte sich im zweiten Durchgang. Hier erspielten sich die Gastgeberinnen zunehmend klarere Vorteile, welche dann auch in Tore umgemünzt werden konnten.
Der erste Treffer gelang Alina Witt nach einer Einzelaktion, den Einwurf von Jennifer Michel mal weggedacht, in der 49. Minute. Berlin monierte allerdings ein Hanspiel bei Witt. Auch ich bin der Ansicht, dass Witt den Ball mit der Hand leicht berührt hatte. Doch sah ich nur eine hauchzarte Ballberührung, keinesfalls eine Ballmitnahme per Hand und auch keine Absicht. Sollte es Schiedsrichterin Poppen überhaupt gesehen haben, so finde ich ihre Entscheidung in diesem Fall nachvollziehbar. Es gab aber auch einige Situationen, in den ich das Unverständnis der Gäste – und ab und zu auch die Irritation bei den Gastgeberinnen – verstehen konnte. Union sah das nach der nicht gegebenen Elfmetersituation natürlich anders.
Etwas enttäuschend fand ich, dass Union Berlin in dieser Halbzeit den Torerfolg fast ausschließlich mit Fernschüssen zu finden suchte. Dabei hatte man im ersten Durchgang durchaus gezeigt, dass man auch bis in den Strafraum kombinieren kann. Die Gastgeberinnen werden für sich reklamieren, dass sie ihre Abwehrarbeit so weit verbessert hatten, dass den Gästen keine andere Wahl mehr blieb. Diese Argumentation wäre nicht wirklich von der Hand zu weisen. Der SVHU machte seine Sache in dieser Halbzeit wirklich gut – und belohnte sich selbst. Doch zunächst Beispiele der Aktionen der Berlinerinnen, die jedoch zu ungenau schossen oder Bianca Weech vor keine ernsthafte Herausforderung stellten.
Dann fasste sich Michelle Hille ein Herz und leitete mit einem kräftigen Antritt samt Pass auf Witt das 3:0 ein (67.). Witt spielte inzwischen in der Offensive, nachdem die eingewechselte Seker sie im Mittelfeld entlastete.
Nur eine Minute später war es erneut Hille, die maßgeblich zum Torerfolg beitrug. Nach ihrem Schuss, den Torhüterin Hornschuch abwehren konnte, kam Busem Seker zum Schuss, doch auch hier konnte Berlins Torhüterin noch ein Gegentor verhindern. Gegen den Versuch von Verea Homp war Hornschuch, die sich in dieser Szene durchaus von ihren Vorderleuten im Stich gelassen fühlen durfte, schließlich machtlos.
Damit war die Partie natürlich entschieden. Henstedt-Ulzburg verwaltete das Ergebnis mit einer konsequenten Abwehrarbeit gut. Berlin haderte noch einmal mit dem Gespann, als eine Aktion von Pawelec als „Ball gespielt“ definiert wurde. Auch hier tendiere ich dazu, mich auf die Seite des Gespanns zu schlagen, auch wenn die Szene knifflig und ich weit weg war.
Witt traf noch mal aus einer Abseitsstellung ins Tor, Homp prüfte wiederholt Hornschuch, welche Siegerin blieb.
Aktionen wie diese brachten den Gästen keinen Erfolg mehr, sodass es beim 4:0 für den SV Henstedt-Ulzburg blieb.
Dank einer richtig guten zweiten Halbzeit verdiente sich der SV Henstedt-Ulzburg einen klaren Erfolg, der angesichts der ersten Halbzeit vielleicht um ein Tor zu hoch ausgefallen ist. Berlin wird womöglich mit dem Eigentor, zwei nicht gegebenen Strafstößen und einem nicht geahndeten Handspiel hadern – was die Punkte aber auch nicht zurückbringt. Berlin empfängt am 12.11. den SV Werder Bremen, der bei 2:0-Führung in der Schlussviertelstunde gegen Hohen Neudorf noch ein 2:2 hinnehmen musste und zwei mögliche Punkte verpasste. Schon am Mittwoch hatte der Werder Bremen Zuhause Meppen mit 3:0 besiegt. Wolfsburg II setzte sich heute mit 2:1 gegen Potsdam durch. Bereits am Freitag hatte Gütersloh Zuhause mit 2:3 gegen Bielefeld verloren. Der SVHU ist am 13.11. zu Gast beim Herforder SV.
DETAILS IM LIVETICKER | ZUR GALERIE
Hier noch eine kurze Videosequenz, entstanden nach Spielende. Ich bin übrgiens nicht zu hören, nur das dieses klar ist.