Henstedt punktet sich auf Nichtabstiegsplatz, Merchant hört beim BSV auf
Das hatte man sich beim Bramfelder SV vor etwas über 100 Zuschauern sicherlich anders erhofft. Das Gastspiel beim Vorletzten, dem SV Henstedt-Ulzburg, war für das Schlusslicht der 2. Bundesliga Nord eine der vielversprechenderen Gelegenheiten die ersten Punkte dieser Saison einzufahren. Doch spätestens nach einer knappen halben Stunde war klar, dass es damit nichts werden würde. Der SVHU führte da schon 3:0 und Bramfeld kam erst in der Schlussphase der 1. Halbzeit dazu, den Angriffsdruck der Gastgeberinnen Richtung Mittelfeld zu verlagern. Eigene Angriffe blieben die Ausnahme. Kämpferisch waren beide Teams voll dabei, schließlich wusste man auf beiden Seiten um die Wichtigkeit dieses Vergleichs. Die immerhin acht Gelben Karten, sieben davon im 2. Durchgang, können als Beleg einer kampfbetonen rassigen Partie angesehen werden. Das Endergebnis von 7:0 fiel sehr klar aus.
Das erste Tor erzielte nach 7 Minuten Seker, wie von Hille maßgenscheidert angespielt worden war.
Beim folgenden Treffer nach elf Minuten konnte ich nicht einschätzen, ob Hille bei ihrem Tor im Abseits stand. Zumindest hatte sie viel Freiraum, aber das Gespann machte keine Anstalten den Treffer nicht anzuerkennen.
Beim 3:0 durch Witt in der 24. Minute hatte man bei Bramfeld ein vorangegangenes Handspiel gesehen. Der Treffer zählte dennoch. Der fast unverschämt gute Pass war von Marrocu gekommen.
Von Bramfeld notierte ich mir einzig einen direkten Freistoß von Rechtsverteidigerin Köstner, der jedoch über das Tor flog, sowie einen weiteren Fernschuss in die Arme von Torhüterin Weech. Der BSV brachte zur zweiten Halbzeit Hanzic und Saalmüller für Hassam und Bleser. Die Tore erzielte weiterhin der SVHU. Homp legte Witt auf, welche das 4:0 markierte (49.). Das 5:0 in der 57. Minute entsprang ebenfalls einer Kooperation dieser Beiden, nur mit getauschten Rollen.
Das 6:0 erzielte abermals Witt, die sich gegen Taskan durchsetzt. Beim 7:0 lief mir dann Assistentin Heuer vor die Linse.
Die beste Phase hatte Bramfeld ab der Einwechslung von Kempka, welche nach 66 Minuten für die nach einem Fall auf die Schulter und einem kurz darauf erfolgtem kraftvollen Schuss gegen das Brustbein sichtlich angeschlagen aus dem Spiel gehen musste. Kempka schoss bei ihrer ersten Aktion den Ball gegen die Torlatte und hatte auch im Anschluss einige gute Szenen.
Der der SV Henstedt-Ulzburg wechselte nun doppelt. Meyer und Dziesiaty kamen für Einfeldt und Hille, später folgte Schneuing für Pawelec. Das abschließende Tor bei diesem überraschend klaren Sieg gelang Witt in der Schlussminute, aus besagtem Grund nicht im Bild.
Dieses Begegnung war die letzte Partie der Bramfelderinnen unter der sportlichen Leistung von Marcia Monroe Merchant. Sie hatte am 3. Spieltag übernommen und beendet ihre Trainertätigkeit bei den Bramfelderinnen nun zum 31. Dezember.
Auch im Kader stehen Veränderungen an. Ein Beispiel: Denise Stroda geht von langer Hand vorbereitet für mehrere Monate ins Ausland. Während ihr dort eine spannende Zeit mit vielen neuen und hoffentlich positiven Eindrücken bevorsteht, gilt es für den BSV sich in der Winterpause neu zu sortieren und dann mit frisch aufgeladenem Akku den Klassenerhalt doch noch zu realisieren. Noch sind elf Partien Zeit. Aktuell müssen 9 Punkte aufgeholt werden, denn diese haben der SVHU, Postdam und Berlin auf dem Konto, wobei Potsdam noch zwei Nachholspiele gegen die direkte Konkurrenz aus Henstedt-Ulzburg und Berlin auszutragen hat. Henstedt-Ulzburg überwintert dank des Sieges über den BSV mit einem Erfolgserlebnis im Rücken auf einem Nichtabstiegsplatz, der wegen besagter Nachholspiele und Punkteverteilung aber keine sichere Bank ist. In Reichweite sind auch noch der Herforder SV (10 Punkte), der sich etwas überraschend mit 3:0 gegen Arminia Bielefeld durchsetzte, und BW Hohen Neuendorf (11 Punkte), welches in Cloppenburg mit 3:0 unterlag. Die Spitzenpartie zwischen Wolfsburg II und Werder Bremen endete 2:2. Im Mittelfeldduell setzte sich Gütersloh mit 3:2 gegen Meppen durch.