Welle – HSV im Doppelpack
Am Sonntag kam es in der Landesliga zum Vergleich der 2. Frauen des TSC Wellingsbüttel mit den 2. Frauen des Hamburger SV und zwei Stunden später zum auch Vergleich der Oberligateams des TSC und des HSV. Jeweils trafen die bis hierher punktgleichen Tabellenanführer aufeinander. Am Ende konnten sich beide Vereine über je einen Sieg freuen.
Los ging es um 11 Uhr mit der Partie in der Landesliga. Hier legte Wellingsbüttel II stark los und kam nach nur 2 Minuten zur Führung durch Frings. HSV II hielt dagegen und schaffte nach rund einer Viertelstunde durch Pätzmann den Ausgleich. Welle II ging abermals in Führung, jetzt durch Petersen, und der HSV glich erneut nur eine Minute später durch Mintas Fernschuss aus. Bis hier konnte man feststellen, dass die starken Offensiven die Defensivarbeit des jeweiligen Gegners schlecht aussehen ließen. Mit zunehmender Spieldauer blieb der HSV zwar bei seinen Vorstößen immer gefährlich, doch Wellingsbüttel wusste nun zumindest die Gegentore zu verhindern. Anders der HSV. Weiter die weniger werdenden Chancen in der Offensive suchend, wackelte die aufgrund mehrerer personeller Ausfälle neu formierte Abwehrformation bedenklich. Ein Halbzeitstand von 4:2 war die Folge. Frings hatte nach 33 und 36 Minuten zwei weitere Tore erzielt. Hoch verdient für Wellingsbüttel, welches offensiv seine bekannten Stärken ausspielte.
Im 2. Durchgang war die HSV-Defensive dann schlicht überfordert. Der amtierende Meister der Landesliga deckte die Schwächen im Defensivspiel des HSV deutlich auf und nutzte die Großzahl der teils sehr gut herausgespielten Torgelegenheiten. Am Ende war der 12:2-Sieg absolut gerechtfertigt. Frings, Petersen (6) und Kern trafen für die Gastgeberinnen. Der HSV fand im zweiten Durchgang kein wirksames Mittel, um die Offensive des TSC aufzuhalten. Wellingsbüttel II zeigte, dass die Mannschaft auch in dieser Saison ganz oben stehen kann, während der HSV nach drei Siegen einen Dämpfer erhielt.
Um 15 Uhr kam es dann am 4. Spieltag zum Spitzenduell in der Oberliga. Der HSV lag nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor dem TSC Wellingsbüttel. Beide Mannschaften hatten alle drei vorangegangenen Spiele gewinnen können. Der HSV war dabei auf HEBC, Bergedorf 85 und den ETV getroffen, während Wellingsbüttel gegen Egenbüttel, Tornesch und GWE gespielt hatte. Jetzt stand also der direkte Vergleich zwischen Meister und Vizemeister der Vorsaison an. Dieser Vergleich ging an diesem Nachmittag klar an den Hamburger SV.
Man sieht es nicht sonderlich oft, dass der TSC Wellingsbüttel in der 1. Halbzeit nicht einen Torschuss zustande bekommt. Aber gegen den stark auftretenden HSV kamen die Gastgeberinnen tatsächlich nicht zu einer zielführenden Offensivaktion. Schon ein Vorstoß in Strafraumnähe blieb selten. Nur in einer Szene musste die von ihrer im Mai erlittenen Knieverletzung genesene Naward tatsächlich mal mit den Händen zum Ball gehen. Anders der HSV. Dieser spielte sich mehrere teils sehr gute Torgelegenheiten und es war insbesondere TSC-Torhüterin Köhnsen zuzuschreiben, dass der Halbzeitstand nicht 0:4 lautete. Für den HSV war, angesichts der Vielzahl an Tormöglichkeiten, das Tor von Schäfer-Hansen aus der 15. Minute fast schon zu wenig Ertrag.
Wellingsbüttel reagierte personell und brachte Stürmerin Bröcker zu Beginn der 2. Halbzeit. Doch der HSV spielte weiterhin konsequent, eroberte die Bälle früh und Wellingsbüttel stand permanent unter Druck. Der HSV dominierte die Partie klar. Schulz konnte dann zügig zum 0:2 treffen. Es blieb aber dabei, dass der HSV viele Chancen liegen ließ und Köhnsen ihre Mannschaft vor Schlimmerem bewahrte. In mehreren Eins gegen Eins Situationen wehrte sie großartig gegen Schulz, Burdorf-Sick, Schäfer-Hansen und andere ab.
Wellingsbüttel reagierte erneut und tauschte Wolfgramm gegen Neuzugang Hüllmann. Diese gab dann auch den ersten Torschuss des TSC ab. Davor war die HSV-Torhüterin eher als Ballverteilerin gefragt, jetzt musste sie zupacken. Der HSV musste dann selbst erstmals wechseln, als sich nach einem Pressschlag Stein am Knie verletzte. Ohne MRT zu spekulieren ist immer schwer, aber mit aller Vorsicht scheint es sich um einen Bänderriss zu handeln, der sie einige Wochen ausfallen lassen wird. Schwark kam in die Partie.
Der HSV musste dadurch auf mehreren Positionen umstellen. Was blieb, war die Überlegenheit. Schulz traf nach 62 Minuten steil geschickt zum 0:3. Angesichts der Fülle an Torchancen für den HSV konnte das 0:4 durch Burdorf-Sick nicht weiter verwundern. Schwark eroberte den Ball unweit der Eckfahne und bediente Burdorf-Sick. Danach wechselte der HSV noch Nachtigall und Schwerdtfeger für Rickert und Lenhard ein und brachte den hoch verdienten Sieg ins Ziel.