Rundumblick
Über die nun feststehende Meisterschaft des Hamburger SV in der Oberliga Hamburg hatte ich ja kurz vorab berichtet. Als Titelträger wird das Team den HFV in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord vertreten. Theoretisch. Da aus Schleswig-Holstein keine Bewerbung für die Regionalliga Nord vorliegt, bleibt es – wie im Vorjahr – beim Vergleich zwischen Hamburg und Bremen in Hin- und Rückspiel. Der in Hamburg (bisher) ungeschlagene HSV trifft also am 2. Juni in Hamburg auf den (bisher) ungeschlagenen Bremer Meister ATS Buntentor und spielt am 9. Juni in Buntentor das Rückspiel. Beide Teams haben übrigens im Vorwege noch ihre Pokalfinals auszutragen und könnten als Double-Sieger in die Entscheidungsspiele gehen.
In der von beiden Teams angestrebten Regionalliga Nord erlitt der SV Henstedt-Ulzburg einen weiteren Dämpfer. Auch die Partie gegen den SV Meppen II ging verloren. Die Gäste trafen bereits nach 7 Minuten zum 0:1-Sieg. Der SVHU büßte dadurch die Tabellenführung ein. Neues Spitzenteam ist die Zweite des SV Werder Bremen, die sich bei TV Jahn Delmenhorst mit 2:1 durchsetzte. Den 3. Platz verteidigte der Walddörfer SV, dem ein 5:2 in Büppel gelang. Lisa Stein-Schomburg erzielte dabei drei Tore. Für den FC St. Pauli gab es bei der TSG 07 Burg Gretesch eine 1:2-Niederlage. Zwar konnte Annie Kingman noch vor der Pause ausgleichen, doch am Ende standen die abstiegsbedrohten Kiezkickerinnen mit leeren Händen dar. Immerhin verlor auch die direkte Konkurrenz namens Büppel, Limmer (1:2 in Kiel) und TuS Schwachhausen (1:3 gegen Jesteburg). St. Pauli gastiert am 20.4. in Büppel zu einem Nachholspiel. Jesteburg hat den Klassenerhalt dank 12 Punkten und 30 Toren Vorsprung auf St. Pauli nun einigermaßen sicher in der Tasche.
In der Oberliga Hamburg lieferte sich Vizemeister TSC Wellingsbüttel bis zur letzten Sekunde einen 5:4-Fight mit dem ETV. Dieser hatte in der 90. Minute ausgeglichen, doch das Heimteam erzielte in der Nachspielzeit doch noch den Siegtreffer. Wellingsbüttel gelang damit der 16. Sieg im 18. Spiel. Als Dritter steht der FC Union Tornesch fest. Am Sonntag gelang kurz vor Spielende ein 3:2-Sieg gegen den SC Victoria. Der FC Bergedorf 85 holte bei TuS Berne einen 4:2-Sieg. Einigkeit leistete sich nach dem Nichtantritt am 3. März in Tornesch nun gegen den HSV seinen 2. Nichtantritt. Nächster und letzter Saison-Gegner ist der TSC Wellingsbüttel, denn am letzten Spieltag hat Wilhelmsburg spielfrei.
Ganz eng wird es nach dem 0:3 in Egenbüttel für den auf einem Abstiegsplatz stehenden HEBC. Am kommenden Spieltag erwartet man den FC Union Tornesch. Sollte die Partie gewonnen werden und Grün-Weiß Eimsbüttel beim SC Victoria nicht siegen, käme es am letzten Spieltag zum Entscheidungsspiel zwischen HEBC und GWE. Schon ein Unentschieden gegen Tornesch dürfte für HEBC zu wenig sein, angesichts von 4 Punkten und 27 Toren Rückstand zu GWE. Eine Niederlage in Tornesch würde den Abstieg für HEBC bedeuten. GWE kann weiterhin aus eigener Kraft gegen Victoria und/oder gegen HEBC den Abstiegsplatz vermeiden. Berne muss angesichts von 5 Punkten und 12 Toren Vorsprung nur zwei Siege von HEBC in den letzten Spielen fürchten und spielt selbst noch beim ETV und gegen Wellingsbüttel. Egenbüttel ist dagegen mit 16 Punkten gerettet. Einigkeit Wilhelmsburg kann sich nur selbst aus der Liga kicken, indem man auch am kommenden Wochenende beim Vizemeister TSC Wellingsbüttel nicht antreten sollte.
Das Geschriebene steht übrigens unter Vorbehalt. Sollte der FC St. Pauli aus der Regionalliga Nord in die Oberliga Hamburg absteigen und sollte zugleich der Hamburger SV den Aufstieg verpassen, so würde neben DuWo 08 (in die Kreisliga, so ein neues Team gemeldet würde) und dem Team auf Platz 11 (in die Landesliga) auch das Team auf Platz 10 in die Landesliga absteigen. Denn die Teams von Platz 12 und 11 werden durch zwei Landesligaaufsteiger ersetzt, doch für St. Pauli müsste ein drittes Team aus der Oberliga weichen, falls der HSV keinen Platz durch einen Aufstieg frei macht, oder sich durch weitere Nichtantritte ein neues Bild ergibt. Die Liga würde ansonsten auf 13 Teams kommen, was nicht vorgesehen ist und durch den zusätzlichen Abstiegsplatz 10 vermieden würde.
In der Landesliga kamen die erst- und zweitplatzierten Teams zu Siegen. HSV II gewann mit 4:0 gegen Altona 93 und der Walddörfer SV II siegte in Bramfeld mit 6:0. Beide trennen vor dem direkten Vergleich kommende Woche 3 Punkte und 12 Tore. Nach der 1:2-Niederlage gegen Komet Blankenese bleibt den 2. Frauen des TSC Wellingsbüttel nur noch der Kampf um Platz 3. Von den Aufstiegsplätzen nicht mehr zu verdrängen sind HSV II und WSV II. Sollte HSV I nicht in die Regionalliga Nord aufsteigen, würde statt HSV II ein anders Team aus der Landesliga neben WSV II in die Oberliga aufsteigen, welches aber nicht Wellingsbüttel II sein wird, da es aufgrund der auch künftig in der Oberliga spielenden 1. Frauen nicht aufsteigen darf. Aktuell würde der TuS Appen nachrücken, der mit 3:1 Tornesch II bezwang. Kandidat Nr. 2 HTB unterlag dagegen mit 2:3 bei Germania Schnelsen und liegt vier Punkte und 2 Tore hinter Appen. Appen spielt noch gegen Bramfeld und den HSV II, der HTB trifft auf Sternschanze und Tornesch II. Klarheit hat der Nachrückkandidat aber erst am 9. Juni, wenn die Entscheidungsspiele zur Regionalliga Nord abgeschlossen sein werden und über den Auf- oder Nichtaufstieg von HSV I entschieden ist.
Da BU mit 0:6 gegen Sternschanze unterlag, liegt das Team weiterhin auf dem letzten Platz und hat 4 Punkte und 42 Tore Rückstand zum Relegationsplatz. Bramfeld muss noch 2 Punkte und 14 Tore auf Tornesch II aufholen. BU trifft auf Tornesch II und Bramfeld, also die direkte Konkurrenz. Bramfeld spielt zudem gegen Appen und Tornesch II gegen den HTB. Altona 93 liegt 4 Punkte vor dem Relegationsplatz und muss noch gegen Wellingsbüttel II und Walddörfer II spielen. Kein sonderlich ermutigendes Restprogramm. Blankenese ist punktgleich mit Altona und somit ebenfalls noch nicht gerettet. Komet spielt noch gegen Germania und Sternschanze.
In der Bezirksliga West gelang Tabellenführer SC Eilbek mit dem 4:2 gegen Friedrichsgabe ein wichtiger Schritt zum Aufstieg. Das Team liegt zwei Spieltage vor Saisonende 4 Punkte vor dem Niendorfer TSV, welcher allerdings nach dem 1:6 beim Dritten Komet Blankenese II noch zwei Partien offen hat – und beide gewinnen muss, um direkt aufzusteigen. Die Entscheidung fällt wohl am kommenden Wochenende, wenn Eilbek Niendorf empfängt. Punktet Eilbek, ist Platz 1 sicher, siegt Niendorf, muss dieses auch noch gegen St. Pauli II gewinnen, da aktuell 40 Tore Rückstand zu Buche stehen und Punktgleichheit mit Eilbek nicht hilft. Komet, bei zwei Siegen auch noch als Staffelmeister einzukalkulieren, trifft noch auf St. Pauli II und Altona 93 II. Nur eines ist ganz sicher: Den direkten Aufstieg und die Relegationsteilname machen Eilbek, Niendorf und Komet unter sich aus. In Sachen Abstieg hat Friedrichsgabe zwar nur einen Punkt Rückstand zu St. Pauli II, doch verbleibt mit der Partie beim SV Eidelstedt am letzten Spieltag auch nur noch eine Chance zu punkten. Die Konkurrenz um St. Pauli II und GWE II darf noch zwei Spiele austragen.
In der Bezirksliga Ost hat der WTSV Concordia mit 3 Punkten Vorsprung die derzeit besten Chancen auf den direkten Aufstieg. Sehr hilfreich war der 6:2-Sieg beim Vierten und letztjährigen Mitaufsteiger Lorbeer. SCALA büßte die Tabellenführung durch eine 1:5-Niederlage beim drittplatzierten Rahlstedter SC ein. Concordia muss noch gegen das bereits als Absteiger feststehenden Team von Bramfeld II und den angesichts von 5 Punkten und 50 Türen Rückstand nur noch mit theoretischen Titelchancen versehenen RSC antreten. SCALA spielt noch gegen UH-Adler und Elbinsel. Viktoria Harburg steht neben Bramfeld II als Absteiger fest.
In der Kreisliga 01 ist die Lage trotz diverser offener Nachholspiele schon geklärt. Tabellenführer St. Pauli III kann nach dem 9:0 bei Rugenbergen nur noch durch den an diesem Wochenende spielfreien ETV II erreicht werden, welcher 7 Punkte und 17 Tore Rückstand hat, bei noch vier zu spielenden Partien gegen Victoria II, Appen II, Ellerau und Blau-Weiß 96 Schenefeld. Zwar haben Ellerau und Borstel/Niendorf noch 6 Spiele offen, doch ist deren Rückstand von 19 Punkten zu groß. St. Pauli III hat noch drei Gelegenheiten zu Punkten zu kommen, und zwar gegen Moorrege, Groß Borstel/Niendorf und GWE III.
Eng ist die Lage in der Kreisliga 02. Altengamme liegt mit 42 Punkten vor Ahrensburg mit 40 Punkten. Theoretisch, da ein Nichtantritt von Concordia Ahrensburg um die Partie brachte, aber nun 3 Punkte nachgereicht bekommen wird. Damit liegen der ATSV dann wieder einen Zähler vorn. Allerdings hat Altengamme eine Partie weniger ausgetragen. Wie auch immer, Altengamme kann in den verbliebenen 5 Partien bis zum 2. Juni auf bis zu 57 Punkte kommen, der ATSV in vier Partien auf bis zu 55 Punkte. Der Dritte Stapelfeld wird angesichts von 11 Punkten Rückstand auf Platz 1 nicht mehr eingreifen können.