St. Pauli und Tornesch teilen sich die Punkte
Das Spitzenspiel der Verbandsliga Hamburg zwischen dem FC St. Pauli und dem FC Union Tornesch endete 1:1-Unentschieden. Damit verteidigten die Gastgeberinnen Platz 1 in der Tabelle und die Gäste verpassten die Chance, im direkten Vergleich Boden gut zu machen. St. Pauli, in der Hinrunde ohne Niederlage geblieben (ein Nachholspiel in Pinneberg steht noch aus), startete also auch in die Rückrunde ohne Niederlage. Im Hinspiel hatten sich beide ebenfalls nicht auf einen Sieger einigen können. Das Spiel hatte torlos geendet. Die Gäste mussten heute ohne die verletzte Wiebke Korthals auskommen. Sie konnte nur tatenlos zusehen. Bei St. Pauli saß Lena Kattenbeck nur in Zivil auf der Bank. Sie kuriert noch einen Anriss des Außenbandes aus, den sie sich im Ligaspiel gegen den TSC Wellingsbüttel eingehandelt hatte. Wieder dabei war dagegen Kathrin Miotke, die ihre ärgsten Erkältungsbeschwerden überwunden hat und unter der Woche mittrainieren konnte.
Heute sah es lange danach aus, als wäre es eine Frage der Zeit, bis St. Pauli die Führung erzielen würde. Das Team erspielte sich eine ganze Reihe guter Torchancen, konnte diese jedoch allesamt nicht nutzen. Zur Pause wäre eine Führung für die Gastgeberinnen von 2:0 oder gar 3:0 durchaus möglich gewesen.
Nach dem Seitenwechsel kam es, wie es schon so oft gekommen ist. Gelingt einem Team kein Treffer, trifft der Gegner bei einer seiner wenigen Gelegenheiten. Und von einer großen Torgelegenheit zu sprechen, trifft es in diesem Falle auch nicht wirklich. Allerdings ist es nicht neu, dass Benita Thiel mal unvermittelt von der Außenlinie den Ball hoch aufs Tor bringt – und damit immer mal wieder Erfolg hat. So auch heute. Zufallstreffer trifft es also nicht. Ihr Schuss aus nahezu unmöglicher Entfernung überwand Paulis Schlussfrau Tara Zimmermann zum 0:1 in der 60. Minute. Bis dahin hatte ich mir ein Torschussverhältnis von 15:3 zugunsten der Gastgeberinnen notiert. Aber nun führten die Gäste aus Tornesch. Diese belohnten sich damit für ihre engagierte Leistung. Sie zeigten, dass sie in der Verbandsliga zu Recht ganz vorne mitmischen und dem Druck von St. Pauli bis zu einem gewissen Maß standhalten können. Saskia Schippmann war zudem der gewohnt gute Rückhalt, die einige erfolgversprechende Gelegenheiten des FC St. Pauli mit Können und der nötigen Portion Glück zunichte machte.
Das 0:1 durch Benita Thiel
Das Gegentor zeigte zunächst Wirkung. St. Pauli verlor für einige Minuten die Linie, bekam das Spiel dann aber wieder in den Griff. Allerdings konnte die Mannschaft nicht mehr an die Leistung aus dem ersten Durchgang anknüpfen. Das Spiel war etwas ausgeglichener, wobei die Mehrzahl der Chancen erneut beim St. Pauli lag.
Ein Debüt gab es dann in der 69. Minute. St. Pauli brachte Neuzugang Verena Mannes. Sie ist vom TSB Ravensburg zu den Hamburgerinnen gestoßen, nachdem sie im Training mit guten Leistungen überzeugen konnte. Und Linksfuß Mannes führte sich gleich gut ein.
Verena Mannes (rechts im Bild)
Auf der rechten Außenbahn startete sie und wurde von Kathrin Miotke angespielt. Mannes spielte den Ball vor das Tor. Inga Schlegel rutschte am Ball vorbei, doch dann kam Ann-Sophie Greifenberg heran gesprintet und schoss zum 1:1-Ausgleich ein. Dass dieser Treffer überfällig war, wird wohl kein Zuschauer bestreiten. Nina Philipp hatte kurz vor Ende noch Pech, als ein Schuss von ihr nur Zentimeter am Tor vorbei strich. So blieb es beim 1:1-Unentschieden.
Das 1:1 durch Ann-Sophie Greifenberg
Aufgrund der eigenen Chancen hätte St. Paul sicher gern mehr als einen Punkt gehabt. Der FC Union Tornesch agierte gut und hielt stetig dagegen. Nach der im Zustandekommen glücklichen Führung witterte man sogar zehn Minuten einen Sieg. Diesen gab es dann doch nicht. Mit dem Punktgewinn ist den Gästen nun nicht wirklich geholfen, während der FC St. Pauli es im ausstehenden Nachholspiel am 17.02.2016 in Pinneberg selbst in der Hand hat, den Vorsprung auszubauen.
Doch das ist noch Zukunftsmusik. Am kommenden Wochenende steht der Pokal an. Während Tornesch nicht mehr im Wettbewerb dabei ist, reist St. Pauli zum TSC Wellingsbüttel und hat damit sicher kein leichtes Los erwischt.
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