Oldesloe: Bergedorf 85 verpasst Titelverteidigung
Der FC Bergedorf 85 konnte beim 20. Hans-Hermann-Linau Cup 2016 seinen Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen. Dabei sah es für die Elstern lange nach einer sicheren Sache aus. Zunächst war der Endspielgegner des Vorjahres, Holstein Kiel, nicht angereist. Damit war man als Titelverteidiger und Regionalligist ohnehin schon Favorit. Und diese Favoritenrolle untermauerte man im Turnier. Das Team stürmte mit 25:0 Toren und vier Siegen in das Endspiel. Es gab teils prächtige Leistungen der Bergedorferinnen zu sehen. Das Zusehen machte Spaß, Gegner sein eher nicht. Meddewade (9:0), Poeler SV (3:0), VfL Oldesloe Team 1 (5:0) und VfL Oldesloe Team 3 (8:0) wurden quasi überrannt. Das Endspiel gegen das bereits im direkten Gruppenvergleich klar geschlagene VfL Oldesloe Team 1 erschien nur noch Formsache.
Und vielleicht war genau das das Problem. Oldesloe hatte keine Chance und nutze diese. Nach einem Eckball folge ein Kopfballtor zum 1:0. Dem 2:0 ging ein Fehler von Torhüterin Hadrous voraus. Mit dem 3:0 und nur noch 5 Minuten Restspielzeit war das Endspiel für Bergedorf schon fast verloren. Zwar konnte Lina Appel mit einem der schönsten Tore des Turniers, sie traf von der Mittellinie in den Torwinkel, noch den Anschlusstreffer erzielen, doch mehr ging in diesem Endspiel für Bergedorf nicht mehr. Bis dahin ohne Gegentor gewesen, musste man die gelungene Revanche der Gastgeberinnen für das 0:5 aus der Gruppenphase akzeptieren und sich geschlagen geben. So blieb der Titel dieses Jahr beim VfL. Eine Gewinnerin gab es bei Bergedorf dann doch. In den ersten vier Spielen hatte Madleen Rohde sieben Tore erzielt, was sie zur erfolgreichsten Torschützin des Turniers machte.
Und was trieben die anderen Mannschaften? Zunächst hatte die späte Absage des Zweitligisten Kiel für Verstimmung gesorgt. Dieses drückte der Hallensprecher dann auch deutlich aus. Allerdings hätte er es dabei dann auch bewenden lassen können. Die dreimalige Wiederholung im Turnierverlauf einschließlich Siegerehrung empfand ich als unnötig. Das Teilnehmerfeld wurde durch eine dritte Mannschaft des VfL aufgefüllt. Dieses Team sollte sich am Ende einen guten dritten Platz erspielen. Nicht in die positive Bilanz der Gastgeberinnen passte deren Team 2, übrigens vom auch in Hamburg durchaus bekannten Trainer Olaf Petersen gecoacht. Man landete mit vier Niederlagen und 4:11 Toren auf dem letzten Platz. Meddewade konnte seinen einzigen Sieg (2:1) gegen Oldesloe 3 feiern und sich so Platz 7 sichern.
Der SV Hafen Rostock kam trotz einer stark aufspielenden Kapitänin und einer prächtig haltenden Torhüterin nur auf den 6. Platz. Der Poeler SV hatte etwas Lospech und mit Oldesloe 1 und Bergedorf beide Finalisten in der Gruppe. Immerhin war man diesen vergleichsweise knapp (0:1 gegen Oldesloe und 0:3 gegen Bergedorf) unterlegen. Der 5:3-Sieg gegen Meddewade reichte nur noch zum Spiel um Platz 5, welches auch dank zweier guter Stürmerinnen gegen Rostock mit 3:1 gewonnen wurde.
Das einzige Neunmeterschießen wurde im Kampf um Platz 3 nötig. 1:1 hatte es zwischen dem MTV Segeberg und Oldesloe 3 nach 11 Minuten gestanden, ehe sich dann Oldesloe mit 3:2 durchsetzten konnte und Segeberg auf Platz 4 verwies.
Bergedorf wird am 24.1. Januar beim Turnier des Buchholzer FC antreten.
Kader Bergedorf: Jasmin Hadrous, Lina Appel, Busem Seker, Madleen Rohde, Jeanette Prahs, Nadine Odzakovic, Jenny Riemer, Michelle Pfeiffer