Oddset-Pokal: Der FC St. Pauli steht im Endspiel
Das Regionalligateam des FC St. Pauli hat das Endspiel um den Oddset-Pokal erreicht. Der Weg dorthin führte über den Landesligisten TuS Berne. Dieser hatte sich offensichtlich sehr gut auf den Gast vom Kiez eingestellt. Die ersten 10 Minuten der Partie hatte Berne Vorteile und kam zu zwei Torschüssen.
Erst danach konnte sich auch der favorisierte Drittligist offensiv in Szene setzen. Diese Versuche blieben jedoch ohne zählbaren Erfolg. Nicht zuletzt, da Torhüterin Rössing sich keine Blöße gab. Das galt allerdings auch für ihr Gegenüber Schwing, die ebenfalls sehr aufmerksam agierte. Nach der guten Anfangsphase musste der TuS den Gästen mehr und mehr das Spiel überlassen, und diese kamen nun vermehrt zu Abschlüssen. Ein öffnender Pass aus dem Mittelfeld in den Lauf von Sellami leitete deren Führungstor per Fernschuss nach 21 Minuten ein.
St. Pauli versuchte nachzulegen, doch das gelang nicht. Berne steckte nicht auf und konnte zumindest phasenweise immer wieder erfolgreich die Aktionen des FC St. Pauli stören. Und besser noch, man konnte sich über teils viele Stationen kombinierend vor den Strafraum der Gäste durchspielen. Der Ball wurde nicht blind nach vorne gedroschen, Berne versuchte, sich spielerisch zu befreien und Druck auszuüben, attakierte St. Pauli teilst früh in dessen Hälfte. Das gelang auch immer mal wieder sehenswert. Einzig wirkliche Torabschlüsse von Berne waren selten. Aber man hielt den Regionalligisten so mehrfach vom eigenen Tor fern und dieser konnte nicht seine Abwehr entblößen, da immer ein noch erfolgreicherer Angriff der Gastgeberinnen möglich erschien. Mit der knappen Führung ging St. Pauli in die Halbzeit.
Wenige Minuten nach Wiederanpfiff folgte dann ein Strafstoßpfiff. Wiehr soll Raup regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht haben. Busacker verwandelte ganz sicher und ließ Schwing keinerlei Abwehrchance.
Dieser Ausgleichstreffer nach 51 Minuten tat St. Pauli nicht gut. Der Spielaufbau stockte, immer wieder von Berne unterbrochen. Es schlichen sich auch leichtere Fehler ein. Zwar kam man dann doch ab und zu zum Torabschluss, doch Rössing hielt weiterhin gut. Gerade Greifenberg prüfte die Torhüterin des TuS Berne immer wieder.
Die Gastgeberinnen mussten sich nun voll auf die Defensivaufgaben beschränken. Schwing wurde nicht mehr geprüft. Doch Berne konnte es St. Pauli weiterhin erfolgreich schwer machen. Erst in der Schlussviertelstunde hatte St. Pauli dann wirklich ein sehr klares Übergewicht an teils klaren Torchancen und es schien nun eine Frage der fortgeschrittenen Zeit, ob der inzwischen fällige Treffer noch in der regulären Spielzeit fallen würde. Dazu kam es dann. Nach einem von Greifenberg getretenen Eckstoß konnte Bodenstedt per Kopfball in der 81. Minute den FC St. Pauli auf die Siegerstraße bringen.
Greifenberg erhöhte eine Minute später mit einem platzierten Schuss links ins Tor auf 3:1.
In der Schlussminute gelang der eingewechselten Wernecke sogar noch das 4:1 für die Gäste.
Keine Frage, der Sieg für den FC St. Pauli war verdient. Die Leistung des TuS Berne verlangt aber nach großer Anerkennung. Fair, um Beibehaltung des spielerischen Elements bemüht und kämpferisch unermüdlich hielt das Team die Partie bis kurz vor Ende offen. Die Feier mit den eigenen Fans nach Spielschluss hatte absolut ihre Berechtigung. Hut ab vor dem TuS Berne, der zumindest phasenweise den Zweiklassenunterschied negieren konnte.
Der favorisierte FC St. Pauli feierte ebenfalls nach Spielende mit den eigenen Fans. Auch das berechtigt, denn trotz der in 2018 noch nicht gefunden alten Spielstärke aus dem Vorjahr, glaubte das Team an sich, war sichtlich bedacht den Gegner niederzuringen und verlor nicht die Geduld, als sich der Erfolg zunächst nicht einstellen wollte. Die gute Schlussphase brachte den verdienten Sieg, der sicherlich in der Höhe nicht die ganzen 90 Minuten repräsentiert. Auch wenn es harte Arbeit und eher glanzlos war: Das Endspiel ist erreicht. So waren am Ende beide Teams irgendwie zufrieden und der FC St. Pauli kann nun auf die Partie am Donnerstag blicken. Dort spielen der Hamburger SV und der Bramfelder SV den zweiten Endspielteilnehmer aus.
Noch ein Wort zur Qualität der Fotos: Der Platz des TuS Berne ist bei Flutlicht nicht sonderlich hell ausgeleuchtet und bringt meine Kameratechnik an ihre Grenzen. So sehen die Fotos ungeschönt aus:
Dennoch, hier eine Galerie: