Oberliga: Berne unterliegt dem HSV
Aufsteiger TuS Berne hatte am Sonntag gegen den Hamburger SV über 90 Minuten einen schweren Stand. Der Tabellenführer der Oberliga Hamburg drückte von Beginn an auf das Gästetor und kam durch zwei Treffern von Catharina Schimpf früh zur 2:0-Führung. Da anschließend auch Anna Hepfer und Kimberly Zietz (doppelt) trafen, war die Partie nach 25 Minuten beim Stand vom 5:0 für den HSV entschieden.
Vielleicht unbewusst, aber der HSV ließ in Sachen Konzentration etwas nach und vergab etliche seiner Torgelegenheiten teils unnötig. Loben muss man aber auch Torhüterin Jennifer Brandis, die immer wieder mit guten Paraden weitere Gegentore verhinderte. Ab und zu zielte der HSV aber auch weniger oder mehr am Tor vorbei. Dann allerdings stieß Brandis bei einem Eckstoß mit dem Knie einer Mitspielerin zusammen und blieb benommen liegen. Trotz Behandlungspause ging es nicht weiter. Mit Verdacht auf leichte Gehirnerschütterung musste sie leider ausscheiden.
Eine Schwächung bedeutete dieses für Berne jedoch nicht. Jana Riedel übernahm, obwohl ohne jede Vorbereitung ins Spiel gekommen, nahtlos Position und Leistungsniveau. Auch an ihr scheiterten bis Spielende etliche Offensivaktionen des HSV. Erst vom Strafstoßpunkt aus konnte Riedel dann überwunden werden. Mitte der 2. Halbzeit hatte Bleser Schulz von den Beinen geholt und Hepfer den unstrittigen Foulstrafstoß verwandelt. Der HSV intensivierte seine Offensivbemühungen nun abermals und wurde wieder zielstrebiger. Mit frischen Kräften (Schwark, Jahn und Lenhard waren eingewechselt worden) drückte der HSV mächtig und die Abwehr des TuS musste dann doch noch die Gegentore von Schwark, Hepfer und Burdorf-Sick hinnehmen.
Der Sieg des HSV fällt keinesfalls zu hoch aus. Zu klar war die Überlegenheit. Berne kam in 90 Minuten zu keiner Aktion im gegnerischen Strafraum, zu keiner Ecke und zu keinem Torschuss. Defensiv sah es ab der 25 Minute recht gut aus, aber die Offensive des HSV konnte dann eben doch nur in Teilen gestoppt werden. Auch wenn eine 0:9-Niederlage nie schön ist, wird man das Ergebnis bei Berne einzuordnen wissen, denn es gibt andere Gegner, bei denen man sich auf Punktejagd begeben kann, als ausgerechnet gegen den HSV als einen der Titelanwärter.
Hinter dem bisher verlustpunktfreien HSV liegt Titelträger Wellingsbüttel mit 3 Punkten Rückstand auf Platz 2. Der TSC spielte bei DuWo erstmals auf dem dortigen neuen Kunstrasen und siegte klar mit 8:0 (Leefen [3], dazu Bröcker [2], Kunrath und zwei von Schmedes verwandelte Strafstöße). Einigkeit liegt punktgleich auf Platz 3. Die Wilhelmsburgerinnen kamen zu einem 2:0-Heimerfolg über Union Tornesch (2x Tokarski). Tornesch und Victoria haben nach ihren Niederlagen weiterhin 9 Punkte. Der SC verlor Zuhause gegen den Nachbarn ETV mit 0:3 (Vasel [2] und Henning). Nach Punkten schloss der ETV dadurch auf. DuWo und Berne liegen mit 6 Punkten gleichauf auf Platz 7 und 8. Das gilt nach dem 1:1 im direkten Vergleich auch für GWE und Egenbüttel mit jeweils 4 Punkten und die Plätze 9 und 10. Die punktlosen HEBC und Bergedorf spielen erst am 17. Oktober gegeneinander. Dann wird zumindest eines der Teams die Punktlosigkeit beenden.
Fotos der Partie HSV – Berne auf Flickr