Kurzserie: 5 Fragen an…DUWO
Der Start in die neue Regionalligasaison rückt immer näher. Die Teams sind wieder im Training und haben auch die meisten Testspiele absolviert. Bramfeld lieferte am Wochenende ein spannendes Spiel im DFB-Pokal. Nun ist es an der Zeit, sich bei den Verantwortlichen zu erkundigen, wie sie die Vorbereitung einschätzen und mit welchen Chancen und Risiken sie in der neuen Spielzeit rechnen. Hier: Mac Agyei-Mensah, Trainer von DUWO
Woran wurde bei Euch in der Saisonvorbereitung insbesondere gearbeitet und wie seid Ihr mit den durch Ferien, Urlaub und auch Verletzungen teils deutlich reduzierten Trainingsbeteiligungen umgegangen?
Mac Agyei-Mensah: In erster Linie galt es, uns physisch auf die Anforderungen in der Regionalliga einzustellen, heißt, dass wir viel im konditionellen Bereich gearbeitet haben. Ein weiterer Schwerpunkt war unser Defensivverhalten. Widererwarten hatten wir durchweg eine sehr gute Trainingsbeteiligung. Und beim abschließenden Trainingslager fehlten nur vier Spielerin. Wir gehen in die Saison mit einer Vorbereitung, mit der wir zufrieden sein können.
Euer Kader hat sich zur Vorsaison teils deutlich verändert. Welche Neuzugänge werden das Team sofort weiterbringen, auf wen setzt Ihr perspektivisch und wie gut seht Ihr Euch derzeit personell aufgestellt?
Mac Agyei-Mensah: Bei den Neuzugängen können wir behaupten, dass es einfach passt. Sie wurden gut aufgenommen und sind in jeder Hinsicht ein Gewinn für uns. Natürlich muss man Nicole Zweigler angesichts ihrer Vita hervorheben. Davon ab ist es eine gute Mischung aus Spielerinnen, die vom Startweg ihre Regionalligatauglichkeit beweisen konnten und einigen, die sie zeitnah erreichen werden. Letztendlich sind wir in der Breite stärker geworden.
Mit welchen Zielen startet Ihr in die kommende Saison, sprich woran messt Ihr für Euch eine erfolgreiche Spielzeit 2015/2016?
Mac Agyei-Mensah: Das ist relativ einfach. Als Aufsteiger ist man auch Absteiger Nummer 1 bzw. 2. Also alles, was wir erreichen wollen, ist nicht zu den Absteigern zu gehören. Dieses Ziel ist stark an das Abschneiden von HU und Holstein Kiel in der 2. Bundesliga gekoppelt. Mit dem Abstieg einer oder beider Mannschaften, müssen wir bis zu vier Mannschaften hinter uns lassen. Und das ist für einen Aufsteiger (Hamburg, Schleswig-Holstein), wenn man deren Abschneiden in den letzten Jahren zur Grundlage nimmt, nicht einfach. Das wäre für uns die fehlende Meisterschaft.
Wen siehst Du im Kampf um den Meistertitel der Regionalliga Nord 2015/2016 vorne mitspielen?
Mac Agyei-Mensah: Auch wenn Denis [Anm.: Denis Schlufter, Trainer von Bergedorf] sich da noch zurückhält, gehören sie jedes Jahr zum engeren Favoritenkreis. Ansonsten zähle ich Celle und immer wieder auch Havelse dazu. Wenn Limmer konstant bleibt, sind sie definitiv eine Mannschaft mit der zu rechnen ist.
Es wird derzeit konkret darüber diskutiert, zeitnah die eingleisige 2. Bundesliga einzuführen. Das bringt entsprechende Konsequenzen mit sich, u. a. für die Auf- und Abstiegsmöglichkeiten der Regionalligisten. Wie steht Ihr zu diesen Planungen? Welchen Chancen und Risiken seht Ihr?
Mac Agyei-Mensah: Das halte ich für keine gute Idee. Der sportliche Abstand von der Regionalliga zur 2. Bundesliga wird noch größer. Die Infrastruktur der Vereine und des Frauenfußballs an sich gibt es auch noch gar nicht her. Finanziell wäre dies für viele Vereine gar nicht machbar, da die größeren Distanzen mehr Kosten aber nicht größere Einnahmen garantieren. Das Ziel muss es sein, die Ausbildung und den Wettkampf im Jugendbereich zu optimieren. Dann kommen zwangsweise stärkere Spielerinnen im Seniorinnenbereich an. Ich ziehe ungern das Beispiel des Herrenfußballs heran, aber auch hier zeigt sich, seitdem an der Basis (Jugend) intensiver und „besser“ gearbeitet wird kehren auch die Erfolge im Seniorenbereich (Nationalmannschaft) zurück.