St. Pauli siegt gegen Limmer
Diesen Bericht zum Spiel FC St. Pauli – TSV Limmer sollte es eigentlich nicht gegeben. Dass ich diese Zeilen dennoch schreibe, ist der S-Bahn Hamburg zu verdanken. Diese stellte einen ihrer bekannt zuverlässigen Züge im Hamburger Hauptbahnhof ab – und erklärte diesen für defekt. Dank einer Bahnhofsansage erfuhr ich von der Situation und war auch davon im Bilde, dass es zu massiven Verspätungen und Zugausfällen kommen würde. Also ein Blick zum Zuganzeiger: Hatte da nicht eben noch Abfahrt in einer Minute gestanden? Ich muss mich wohl verlesen haben. Abfahrt in 45 Minuten stand dort nun zu lesen. Damit war die Aussicht den Anpfiff der Partie Bergedorf gegen DUWO mitzuerleben gleich Null. Also kein Derby-Tag. Mit einem spontan erstandenen Trost-Döner im Gepäck fuhr ich nach Hause. Und so entschied ich mich für die Partie des FC St. Pauli gegen den TSV Limmer. Auf der Anreise dorthin spielte für mich die S-Bahn keine Rolle, sodass ich auch rechtzeitig ankommen würde. Einen neuen Anlauf Richtung Bergedorf werde ich am 2.10. nehmen, wenn der ESV Fortuna Celle dort gastiert.
Apropos Ansage. Diese hatte auch der FC St. Pauli zu bieten. In der Halbzeitpause erklang plötzlich aus dem benachbarten Millerntor Stadion eine Ansage in Dauerschleife. Und diese gab es dann geschätzt eine halbe Stunde zu hören, eine gefühlte Ewigkeit. Hier ein gnädig-kurzer Ausschnitt von 40 Sekunden.
Nachdem mein sonntägliches Schicksal damit erläutert ist, komme ich nun endlich zum Spiel des FC St. Pauli gegen den TSV Limmer. Dieses entschied der FC St. Pauli mit 3:0 verdient für sich. Frühe Tore von Nina Philipp (5.) und Linda Sellami (10.) sorgten für eine Richtungsentscheidung.
Die Gäste hatten ebenfalls ihre Möglichkeiten. Bei Eckstößen z. B. sah die Defensive der Kiezkickerinnen nicht immer souverän aus und Tara Zimmermann musste gleich drei gefährliche Kopfbälle der Gäste abwehren. In einer anderen Aktion boxte Sie den Ball weg, um danach in ihre Gegnerin zu springen. Oder war diese in sie hineingelaufen? Die Gäste fanden sie Sache eindeutig: Wo bleibt der Pfiff zum Strafstoß? St. Pauli argumentierte, dass die eigene Spielerin den Ball zuerst gespielt habe. Dieser Ansicht schloss sich wohl auch das Trio der Unparteiischen an und der Pfiff blieb aus. Das galt auch im 2. Durchgang für eine Aktion gegen St. Paulis Inga Schlegel. Nele Aufurth grätschte herbei und verfehlte den Ball. Schlegel ging im Strafraum zu Boden. Folgenlos.
Der FC St. Pauli brachte seine 2:0-Führung in die Halbzeit, hätte durch einen Schuss von Sellami sogar mit 3:0 führen können. Torhüterin Wolf parierte gekonnt. Verdient wäre das 3:0 in dieser Höhe nicht gewesen, aber seit wann ist Fußball gerecht? Nach Wiederanpfiff standen die Kiezkickerinnen defensiv gut geordnet und der TSV fand zunehmend keinen Weg mehr vor das Tor. Und so spielte der FC die Sache gekonnt bis ins Ziel. Dabei half auch das 3:0 durch erneut Linda Sellami (50.). Danach verließ die Gäste meiner Ansicht nach ein wenig der Mut, doch noch etwas Zählbares erreichen zu können.
Der FC St. Pauli leistete sich einfach keine gravierenden Schnitzer mehr und auch der Doppelwechsel beim Personal des TSV in der 56. Minute zeigte keine Wirkung. Für Limmer war es die zweite Saisonniederlage. Am ersten Spieltag war man gegen Delmenhorst unterlegen und hatte danach drei Spiele in Folge gewinnen können. Der FC St. Pauli hat in Delmenhorst ein Unentschieden erreicht und ansonsten nun drei Siege auf dem Konto. Bisher ohne Niederlage reicht es derzeit für Platz 3, direkt vor Limmer, welches eine Partie mehr auf dem Konto hat. Der FC musste auf Kim Koschmieder, Lynn Isken und Carlotta Kuhnert verzichten, die zusahen. Auch Amke Ihben und Antje Baumann konnten nicht dabei sein. Oliwia Lewandowska und Ilijana Kljajić kamen in den Schlussminuten für Vivian Kellner und Linda Sellami zum Einsatz.
Weiter geht es für den FC St. Pauli am 16.10. gegen ATS Buntentor und am 19.10. mit dem 2. Versuch die Partie gegen den VfL Jesteburg auszutragen. Limmer spielt bereits am 9.10. beim ATS Buntentor. An diesem Tag hat der FC St. Pauli frei, da Gegner Bergedorf im DFB-Pokal gefordert ist.