Bergedorf unterliegt Celle und verliert Hepfer
Die Partie zwischen den Elstern und Celle gehörte eigentlich zum dritten Spieltag der Regionalliga Nord, wurde aber im Vorwege auf den 2. Oktober verlegt. Bergedorf begrüßte seine Gäste mit bestem Fußballwetter. Viel Sonne, kaum Wind und kein Regen. Bemerkenswert, da andernorts im Hamburger Raum sogar Spiele wegen Gewitters abgebrochen wurden. Davon war an den Sander Tannen nichts zu spüren. Die Gastgeberinnen müssen weiterhin auf Ivana Jokic verzichten, die aufgrund ihrer Fußverletzung nur zusehen konnte. Lina Appel weilte mit der U18 des HFV beim Länderpokal in Duisburg und auch Kessy Winkelsesser konnte nicht dabei sein. Neben Torhüterin Jasmin Hadrous standen Marcia Lübbe und Jeanette Prahs als Wechseloptionen zur Verfügung, Prahs allerdings nur ab Mitte des zweiten Durchgangs, da sie erst dann auf der Anlage sein konnte.
Von Beginn an hatten die Gäste aus Celle mehr von der Partie. Bergedorf versuchte sich mit schnellen Kontern. Nach einer Viertelstunde hatte Fabienne Stejskal die große Chance zur Führung für Bergedorf. Frei vor Torhüterin Jaqueline Lange traf sie den Ball aber nicht wunschgemäß, sodass dieser hoch über das Tor ging.
Celle tauchte dagegen deutlich häufiger vor dem von Jennifer Weber gehüteten Tor auf und nach 30 Minuten münzte Lisa Zimmermann diese Vorteile in ein 0:1 um. Sie konnte Anna Hepfer enteilen und mit einem platzierten Schuss die Gästeführung erzielen.
Bergedorf lief einige Male ins Abseits und konnte Celles Tor kaum noch in Gefahr bringen. Zu erwähnen wären ein Schuss von Stejskal und ein von Nadine Odzakovic getretener Eckstoß, den alle Spielerinnen verpassten.
Deutlich effektiver waren die Gäste aus Celle. Sechs Minuten nach der Führung erhöhte Maike Dralle auf 0:2. Zunächst umspielte sie Lena Schultz, um dann abzuziehen.
Personell unverändert ging es in den 2. Durchgang. Gleich zu Beginn hatte erneut Stejskal die Chance auf einen Anschlusstreffer.
Das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite. Nach 54 Minuten traf Anna-Lena Füllkrug per Kopfball, nachdem zuvor der Schuss von Lena Rathmann statt ins Tor zu Füllkrug gegangen war.
Beim Stand von 0:3, den man schon als Vorentscheidung hätte werten können, folgte dann die abschließende Entscheidung in der 64. Minute. Anna Hepfer stoppte Nele Effingshausen auf deren Weg zum (möglichen) 0:4 zu unsanft und wurde mit Gelb-Rot und einem Strafstoß bedacht. Zimmermann setzte den Strafstoß ans Gebälk, doch Füllkrug war im Nachschuss erfolgreich (65.). Da halfen auch die Proteste der Bergedorferinnen nicht, nach deren Ansicht sich Füllkrug zu energisch durchgesetzt hatte.
Effinghausen traf in der 68. Minute noch mal die Torlatte und wurde dann zwei Minuten darauf mit einer der vielen Gelben Karten in dieser wahrlich nicht unfairen Partie bedacht. Übrgiens zu unrecht, denn das Foulspiel am Mittelkreis hatte eine ihrer Mitspielerinnen begangen. Es war leider nicht der einzige Fehler des unsicher agierenden Gespanns. Den berechtigten Freistoß trat Cindy Werth Richtung Stejskal, welche das 1:4 erzielte (71.)
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Doch Celle hatte die passende Antwort parat und traf eine Minute später zum 1:5 (72.) und weitere drei Minuten darauf zum 1:6 (75.). Zunächst war es Melissa Versek, dann Effinghausen, die von einer nicht funktionierenden Absteitsfalle der Elstern profitierte.
Beim Stand von 1:6 und noch offenenen 15 Spielminuten schalteten die Gäste aus Celle nun merklich mehrere Gänge zurück. Bergedorf, inzwischen mit Prahs für Bingöl, suchte trotz Unterzahl die Offensive und kam noch zu drei Aktionen. Zunächst hielt Lange einen Versuch von Stejskal fest, doch dann trafen Desirée Steinike (82.) und Odzakovic (87.). Letztere allerdings aus klarer Abseitsstellung heraus. Ihr Schuss war dennoch ähnlich sehenswert wie der von Steinike.
Damit endete die Partie mit 3:6 für den ESV Fortuna Celle. Bergedorf muss nun – wie erwähnt – doppelt im Pokal ran. Während die Aufgabe beim Bezirksligisten Halstenbek-Rellingen (Platz 11) machbar erscheint, gilt für die Partie gegen die SGS Essen, derzeit Zweiter in der Allianz Frauen-Bundesliga, eher das Gegenteil. Aber, probieren kann man es ja zumindest.
Ob mit oder ohne Anna Hepfer wird bis dahin geklärt sein. Die genauen Folgen dieser Gelb-Roten Karte wird der NFV festlegen. Offiziell gilt: “Erhält eine Spielerin in einem Spiel der RNF eine Gelb-Rote Karte, so ist sie für das nächste Spiel im gleichen Wettbewerb gesperrt.” Demnach dürfte sie im Oddset-Pokal (6.10.) und im DFB-Pokal (9.10.) antreten, nicht aber am 16.10. in der Regionalliga.