HSV-Sieg trotz Unterzahl – Schlechte Diagnose bei Rickert
Der Hamburger SV konnte am Sontag bei widrigen Witterungsbedingungen sein Heimspiel gegen den TuS Appen mit 9:2 gewinnen. Wie schon in der Vorwoche bei der Niederlage gegen den TSC Wellingsbüttel war der HSV-Kader stark ausgedünnt. Man überlegte sogar die Partie in Unterzahl zu beginnen. Doch Anna-Katharina Seme signalisierte schließlich spielen zu können. Und so startete der HSV doch „komplett“. Seme spielte dabei in der für sie unüblichen Rolle einer Stürmerin. Die Innen- und Außenverteidigerin hatte es schon mal ins offensive Mittelfeld verschlagen, doch Sturm war dann doch ungewohnt.
Aus der ungewohnten Rolle machte sie das Bestmögliche. Nach 31 Minuten stand es 4:0 für den HSV. Und alle Tore hatte Seme erzielt. Natürlich nicht im Alleingang. Die zumeist sehenswerte Vorbereitung kam von Schulz, Burdorf-Sick oder Steen. Seme hielt durch und kam später noch zu ihrem 5. Tor. Nach 40 Minuten handelte sich der HSV dann doch eine Unterzahl ein. Holst war hart angegangen worden. Trotz Behandlung ging es für sie nicht weiter. Die letzten 50 Minuten der Partie musste der HSV in Unterzahl agieren. Den fälligen Freistoß spielte Schulz auf Gräßler, die zum 5:0 einschoss.
Angesichts dieses Halbzeitstands entschied man sich beim HSV, die ohnehin angeschlagene Lenhard, zugleich einzige Ersatzkraft, nicht für Holst in die Partie zu bringen. Damit war klar, dass es beim HSV keine Wechsel geben würde. Die Gäste hatten ihrerseits nach 41 Minuten, während der durch die Behandlung von Holst erfolgten Spielunterbrechung, alle drei Wechsel in einem Rutsch vorgenommen. Ein Zeugnis der Unzufriedenheit. Denn auch eine nach dem 2:0 vorgenommene Umstellung der Taktik auf nun 4-1-4-1 brachte bei Appen keine Besserung. Jetzt sollten es noch vor der Pause drei frische Spielerinnen richten.
Die 2. Halbzeit startete mit 10 gegen 11 beim Zwischenstand von 5:0. Trotz Unterzahl ging auch diese Halbzeit an den HSV. Zunächst erzielte Burdorf-Sick das 6:0 (55.), Lopes de Magalhaes traf zum 6:1 (66.), Schulz markierte in einem Kraftakt das 7:1 (74.), Vasel (sie war nach 41 Minuten eingewechselt worden) gelang nach feinem Zuspiel von Trabe das 7:2 (82.), ehe Seme (83.) und Burdorf-Sick (90.+1) das Endresultat herstellten. Der HSV konnte gegen nicht überzeugende Gäste den personellen Engpass auffangen und zeigte eine gute Leistung.
Schlechte Kunde gibt es dagegen von Manja Rickert. Bei der Abwehrspielerin des HSV wurde die im Januar erlittene Knieverletzung nun doch als Kreuzbandriss identifiziert. Anfang April wird über die Art der weiteren Behandlung entschieden. Das Saisonaus ist damit besiegelt, die konkrete Dauer der Zwangspause naturgemäß ungewiss.
Der HSV empfängt am kommenden Sonntag im Halbfinale des Oddset-Pokals den FC Union Tornesch. Appen gastiert im Rahmen der Verbandsliga bei Niendorf.