13-Tore-Festival bei St. Pauli gegen KSV Holstein
Die Regionalligasaison 2017/2018 startete am Sonntag u. a. mit der Partie des FC St. Pauli gegen die KSV Holstein. Wer diese Partie live erlebt hat, konnte oder wollte nach Abpfiff nicht glauben, was sich ereignet hat. Mit 10:3 setzten sich die Kiezkickerinnen durch. Ein als zumindest ungewöhnlich zu bezeichnendes Ergebnis. Die Freude beim FC St. Pauli war natürlich groß. Das neue Trainerduo Rosemann und Zielke feierte einen gelungenen Pflichtspieleinstand. Allerdings konnten beide bei der Aufstellung gar nicht auf alle Spielerinnen zurückgreifen. Miotke, Barudi, Schwing, Wiehr, Ginsberg, Ihben und Bodenstedt konnten nicht mitwirken. Bei den Gästen spielte Torhüterin Victoria Bendt mit verbundenem linken Daumen als Innenverteidigerin. Für sie übernahm im Tor Lis Pirotton.
Vor gewohnt guter Kulisse und eher ungewohnt guten äußeren Bedingungen sahen die Zuschauer eine sehr unterhaltsame Partie. Einzig die Trainer werden sich über die gemachten Fehler die Haare gerauft haben. Vielen Toren ging ein Fauxpas der Defensivabteilung voraus. Klar, 13 Tore fallen nicht, wenn die Abwehrreihen keine Fehler machen.
Den Torreigen eröffnete nach Pass von Sellami Philipp mit ihrem 1:0 nach 15 Minuten.
Was die Bilder von den anderen 12 Toren angeht, verweise ich auf die spätere Galerie. Es wird etwas dauern, die Bilder herauszufischen und würde diesen Rahmen sprengen. Jedenfalls folgte der Ausgleich sieben Minuten später, als Begunk einen Freistoß von der Seitenlinie aus ausführte und vor das Tor schlug. Offiziell soll es dann ein Eigentor von Wernecke gegeben haben. Ich dachte eigentlich, Wippich hätte das Leder über die Linie gedrückt. Wie auch immer, das nächste Tor fiel sofort. Anstoß Sellami, Pass Philipp und Tor Greifenberg. Zwar machte Kiel in der Defensivarbeit ungewohnt viele Fehler, doch hielt man bis hier gut dagegen. Und so konnte auch dieser Rückstand egalisiert werden. Evers stand am linken Strafraumeck sträflich unbewacht und schoss unhaltbar in den Winkel zum 2:2 nach 36. Minuten. Erst unmittelbar vor der Pause konnten Greifenberg und Sellami noch auf 4:2 erhöhen. Bei St. Pauli musste Pastorek, die derzeit von der Außen- in die Innenverteidigung gerückt ist, mit Verdacht auf Muskelfaserriss aus dem Spiel gehen. Koschmieder übernahm positionsgetreu.
Weiter ging das muntere Toreschießen. Sellami (52.) und Philipp (55.) erhöhten auf 6:2. Wippich gelang drei Minuten darauf das 6:3. Kljajic erhöhte mit ihrem linken, für sie eher ungewohnt, Fuß auf 7:3. Selten hat man bei der unmittelbar danach erfolgten Auswechslung gegen Kellner eine so glückliche Auswechselspielerin gesehen. Sellami erzielte dann das 8:3 (76.), Greifenberg das 9:3 (80.) und Kuhnert zwei Minuten vor Ende auch das 10:3. Da war dann auch die Anzeigentafel, anfangs noch vom Stab des FC St. Pauli, später von zahlreichen Kindern gepflegt, überfordert. Es musste getrickst werden.
Dann war die Partie beendet. Während der FC St. Pauli einen gelungenen Saisonstart feierte, verließ Gästetrainer Bernd Begunk wortlos den Platz. Er war sichtlich bedient. Der FC St. Pauli hat nun 14 Tage Zeit, ehe am 17. September um 13 Uhr der SV Meppen II an die Feldarena kommt. Die Partie des FC St. Pauli in Gretesch wurde auf den 1. Oktober verlegt, was kommende Woche auch einige Plätze in der Tabelle kosten könnte. Kiel wird bereits am 10. September den TSV Limmer empfangen, der mit einer 5:0-Empfehlung aus der Partie gegen den SV Henstedt-Ulzburg II anreisen wird.