DUWO bereitet dem TSV Limmer große Mühe
Am Sonntag musste der TSV DUWO 08 seine zweite Heimniederlage hinnehmen. Und wie schon gegen den aktuellen Tabellenführer, den SV Werder Bremen, war es nur ein Tor Unterschied beim abermaligen 2:3. Der TSV Limmer zeigte erneut, dass es ein Vorteil sein kann, eine Lisa Seeger in Hochform in den eigenen Reihen zu haben. Die Stürmerin erzielte im dritten Saisonspiel erneute alle drei Tore für die Gäste. Gleiches war ihr in der Vorwoche schon gegen den Hamburger SV gelungen. Dort war es in der 2. Halbzeit, heute im 1. Durchgang. Klar, ohne ihre Mitspielerinnen könnte Seeger allein nichts ausrichten. Ich will deren Rolle auch gar nicht schmälern. Fakt ist aber auch, dass für acht der zehn Tore bisher Seeger zuständig war. Das Blöde für die Gegner ist nur, dass selbst wenn man darum weiß, diese tolle Spielerin einfach ungemein schwer zu bremsen ist. Und das muss man dann auch lobend anerkennen. Derzeit ist Seeger eine der Ausnahmespielerinnen in der Regionalliga Nord.
Und für Limmer ist diese auch ungemein wichtig. Denn so glänzend Seeger agiert, gerade in der Defensive sind durchaus Schwänchen zu erkennen. Auch der TSV DUWO 08 konnte im heutigen Spiel mehrfach aufzeigen, dass man die Defensive der Gäste durchaus in Verlegenheit bringen kann. DUWO machte das immer wieder richtig gut. Wenn auch im Abschluss dann ab und zu die Präzision fehlte, war es doch erstaunlich, wie gut sich DUWO offensiv präsentieren konnte. In der Vorbereitung war ja eher das Defensivverhalten positiv aufgefallen. Doch Spack, Kameraj, Hoppe, Struckmeyer und andere kurbelten das Spiel immer wieder an. Zweigler und Schulz erwiesen sich als gefährliche Sturmspitzen und stellten die Gäste vor immer neue Herausforderungen. Als Team funktionierte DUWO gut, wirkte geschlossener.
Mitschke war im Tor ein guter Rückhalt. Sie hatte sogar vergleichsweise wenig zu tun. Denn Limmer entfaltete keinen Sturmlauf, war nur eben im Abschluss gnadenlos effektiv, oft nach ruhenden Bällen. Sierk dagegen hütete erkrankt das Bett. Sie hatte am Freitag noch einen Trainingsversuch unternommen, musste diesen jedoch abbrechen. Gute Besserung sei an dieser Stelle gewünscht. Edler übernahm für Knechtel die Linksverteidigung. In der Innenverteidigung konnte Filippow nach überstandener Gehirnerschütterung an der Seite von Luebke wieder mitwirken. Weisser, letzte Woche nach ihrem Urlaub noch auf der Bank, kam als Rechtsverteidigerin zu ihren ersten 90 Minuten in dieser Saison.
Los ging es jedoch mit einer Ernüchterung für die Gastgeberinnen. Vor immerhin 130 zahlenden Zuschauern führte Haar einen Freistoß aus. Dieser landete an der Torlatte, sprang jedoch ins Feld und Seeger schaltete als Erste, staubte ab. Dieses frühe 0:1 nach 8 Minuten hätte Zweigler nur eine Minute später fast egalisiert. Doch ihr Schuss wurde von Torhüterin Wolf abgewehrt. Die weiteren Angriffe von DUWO waren zunächst weniger zwingend bzw. zu ungenau. Gefährlicher waren die Aktionen des TSV Limmer. Immer wieder schoss Seeger, die gerade im ersten Durchgang von DUWOs Defensive kaum kontrolliert werden konnte. Pech hatten die Gäste bei einem Lattentreffer von Hoelzer.
DUWO konnte sich aber immer wieder befreien. Als man gerade mal wieder vor Limmers Tor aufgetaucht war, fuhren die Gäste einen mustergültigen Konter. Diesen schloss Seeger in der 24. Minute mit ihrem 0:2 ab. Dann, nach rund einer halben Stunde, bekam DUWO immer besseren Zugriff auf das Spiel. Kameraj, mehrfach Schulz oder Hoppe kamen zu Gelegenheiten, teils frei vor dem Tor. Nach genau 30 Minuten war es Schulz, die per Kopfball eine von Filippow getretene Ecke im Tor unterbrachte. DUWO drückte weiter und kam dem Ausgleich immer näher. Spack scheiterte ebenfalls und bei Zweiglers Schuss war es knapp. Doch dann gab es in zentraler Position vor DUWOs Tor einen Freistoß für die Gäste. Schmeding führte aus und Seeger hatte wohl noch den Körper in die Schussbahn gehalten. Zumindest wurde ihr das Tor offiziell zugeschrieben, während ich im Liveticker noch die Freistoßschützin als Torschützin ausgemacht hatte. Der Ball landete in der 43. Minute zum 1:3 im Tor. Gerade in dieser Phase war dieses Tor für Limmer als eher glücklich zu bezeichnen. Mit diesem 1:3 ging es in die Pause und beide Teams änderten personell zunächst nichts.
Arbeit der besonderen Art gab es kurz nach Wiederanpfiff für DUWOs Filippow. Limmers Torhüterin Wolf war bereits in der 1. Halbzeit umgeknickt. Selbiges passierte ihr in der 47. Minute erneut. Mit Schmerzen blieb sie am Boden liegen und musste rund sechs Minuten behandelt werden. Die Versorgung übernahm Filippow, die Wolfs angeschlagenen Fuß als gelernte Physiotherapeutin fachgerecht versorgte. Was erst unmöglich schien, wurde zur Gewissheit: Wolf konnte die Partie ohne weitere sichtbare Einschränkung zuende spielen. Mit reichlich Verzögerung ging es weiter. Die Partie war nun offen. Beide Mannschaften erspielten sich Torgelegenheiten. Für Limmer schoss Hoelzer über das Tor, bei DUWO blieb Zweigler und Kameraj der Erfolg versagt.
Eine besondere Rolle übernahm im 2. Durchgang Limmers Rueder. In der 67. Minute eingewechselt holte sie sich in der 69. Minute eine Gelbe Karte ab. In der vierten Minute der Nachspielzeit passierte dieses erneut, sodass sie mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz musste. Es waren klare Fouls, die, ohne brutal gewesen zu sein, mit Gelben Karten korrekt geahndet worden waren.
Schulz, die unter der Woche nicht völlig problemfrei trainieren konnte, wich nach 70 Minuten Geburtstagskind Jaekel. Die heiße Schlussphase leitete dann der Treffer von Hoppe ein. Ihr 2:3 in der 80. Minute bestärkte DUWO, dass womöglich doch noch der Ausgleich gelingen könnte. Zumal ja faktisch noch 20 Minuten übrig waren
In dieser teils hektischen Phase verlor dann Schiedsrichterin Wichmann einige Male die Übersicht und übersah einige Foulspiele, u. a. an Jaekel. Auch sorgte sie bei der Frage, für oder gegen wen entschieden wurde, auf beiden Seiten für Erstaunen. Ihre Assistenten waren ihr leider auch keine große Hilfe. So kamen immer mehr Diskussionen auf und auch die Härte im Spiel nahm zu.
DUWO brachte in der 85. Minute Gebhardt ins Spiel und ersetze auch die zweite Torschützin, also Hoppe. Immer wieder blieben Spielerinnen, u. a. Seeger, Hoelzer oder Spack bzw. Jaekel, nach Fouls am Boden liegen, was zu weiteren Verzögerungen führte. Rueder musste wie erwähnt vom Platz. Limmer zitterte nun mächtig, nicht nur wegen der zehnminütigen Unterzahl. DUWO erspielte sich mehrere Ecken, doch der entscheidende Torschuss kam nicht mehr zustande. Nach immerhin 104 Minuten war dann doch Schluss.
Es war also insbesondere in der 2. Halbzeit eine enge Kiste. Limmer rettete sich so gerade ins Ziel und DUWO bleibt die Gewissheit, dass man mit solchen Leistungen optimistisch an die weiteren Aufgaben gehen kann. Am kommenden Sonntag gastiert das Team beim Mitaufsteiger ATS Buntentor. Dieser musste sich im Lokalderby gegen den SV Werder Bremen mit 7:0 geschlagen geben und steht aufgrund des nun klar schlechteren Torverhältnisses einen Platz hinter DUWO auf Rang 10.
Zu den nachfolgenden Fotos sei folgendes erläutert: Nachdem mich der Assistent freundlich gebeten hatte, doch hinter die Bande zu gehen, habe ich es mir gleich, ich kann ja konsequent sein, auf der überdachten Tribüne bequem gemacht. Daher der etwas andere Blickwinkel. Eine gute Idee war es zudem, wie sich zeigen sollte. Die am Vormittag siegreichen 2. Frauen des TSV DUWO 08 (von deren Sieg in Este berichte ich gesondert) trudelten nach und nach ein und boten beste Gesellschaft. Highlight war das von ihnen mitgebrachte Catering, an dem auch ich mich laben durfte. Besser kann es einem auch in einer VIP-Loge nicht ergehen. Dankenswerterweise hat Fotograf Butsch das auch gleich dokumentarisch festgehalten und auf Facebook veröffentlicht. Der Gaumengenuss sorgte allerdings auch für die eine oder andere Ablenkung, etwa beim Tor von Hoppe.