Bramfeld bleibt Spitze
Auch dem FC Bergedorf 85 ist es nicht gelungen, dem amtierenden Tabellenführer Bramfelder SV ein Bein zu stellen. Das Hamburger Derby ging mit 3:0 verdient an den damit weiterhin verlustpunktfreien BSV. Hatte Manuel Alpers die Leistung seines Teams gegen den TSV DUWO 08 in der Vorwoche noch als das bisher schlechteste Saisonspiel bezeichnet, so sah er zumindest in der 1. Halbzeit nun eine klare Steigerung seiner Mannschaft. Folgerichtig konnte man eine Führung in die Kabine mitnehmen, die mit 3:0 sogar klar ausfiel und dem späteren Endstand entsprach.
Bramfeld hatte etwas umgebaut. Catherina Schimpf war in die Innenverteidigung neben Gorcic gerückt, sodass weder Kahl noch Hildebrandt von Beginn an spielten. Schimpf sollte wohl für zusätzliche Stabilität im Kampf gegen die trotz des mittelmäßigen Starts nie zu unterschätzenden Gäste und deren Stürmerin Nr. 1, Fabienne Stejskal, bringen. Das gelang auch. Zumindest zum Teil. Denn Schimpf sah früh den gelben Karton und musste in der Folge mit mehr Bedacht vorgehen. Stejskal enteilte den Bramfelderinnen einige Male und hatte durchaus gute Gelegenheiten. Doch weder sie, noch Seker oder Hamed, hatten mit ihren Versuchen das nötige Glück im Abschluss. Von der Qualität und der Menge der Torgelegenheiten hätte Bergedorf definitiv nicht ohne Treffer in die Pause gehen dürfen. Die Ausbeute war klar zu gering.
Anders bei Bramfeld. Auch hier saß zwar nicht jeder Schuss, aber die Effizienz war deutlich besser. Den Anfang machte Dalina Saalmüller, deren Schuss aber nicht wirklich als Torschuss anzusehen war. Eher als Hereingabe vor das Tor. Doch diese kam eben doch auf das Tor und Jennifer Weber machte keine glückliche Figur, als ihr der Ball durchrutschte und es plötzlich 1:0 für die Gastgeberinnen stand. Das 2:0 erzielte Safia Hassam per Fernschuss flach neben den rechten Torpfosten. Franka Dreyers Abwehr fiel Hassam zentral an der Strafraumgrenze direkt vor die Füße. Hier hatte Weber nicht wirklich eine Abwehrchance. Dem dritten Treffer der Bramfelderinnen ging im Mittelfeld ein Foulspiel von Madleen Rohde an Maria Albrecht voraus. Es wurde auf Vorteil erkannt (ein Lob an die Schiedsrichterin!) und Safia Hassam lief mit dem Ball in dem Strafraum, tunnelte dann Weber und erzielte damit ihr zweites Tor in diesem Spiel. Rohde sah nachträglich die Gelbe Karte. Karte Nr. 3 holte sich in der Schlussphase Stejskal ab, mutmaßlich wegen einer Unmutsäußerung der Schiedsrichterin gegenüber.
Diese hatte mit ihren Entscheidungen bei beiden Teams einen schweren Stand. Irgendjemand hatte es irgendwie immer anders gesehen. Zumeist wurden die Pfiffe als zu kleinlich empfunden, sprich „wo war da denn ein Foulspiel?“. Aber Schiedsrichterin Anne-Kathrin Heuer blieb ihrer strengen Regelauslegung treu und verfolgte somit eine konsequente Linie.
Im Laufe des 2. Durchgangs gab es diverse Wechsel. Bramfeld ersetzte Wolf durch Hildebrandt und die vom Ball heftig am Kopf getroffene Zawada durch Tokarski. Bei Zawada muss sogar eine Gehirnerschütterung befürchtet werden. In der Schlussphase kam noch Kahl für Gorcic. Bei Bergedorf, das auf Anna Hepfer wegen deren im Training erlittenen Verletzung verzichten musste, brachte Denis Schlufter Pohlmann für Prahs und Appel für Pfeiffer. Der zweite Durchgang sah eine besser sortierte Gästemannschaft, die sich auch wieder phasenweise Chancen erspielen konnte. Es sprach für die Gäste, dass sie trotz des eher klaren Rückstands nicht auf Schadensbegrenzung, sondern auf Offensive setzten. Allerdings wirkten die Aktionen im 1. Durchgang gefährlicher.
Bramfeld kam offensiv nicht mehr so gut zur Geltung, lief aber auch nie wirklich Gefahr, das Spiel noch aus der Hand zu geben. Schaut man nur auf die Torchancen, war der Sieg vielleicht um ein Tor zu hoch, aber das bessere Team stellte Bramfeld, sodass die drei Punkte verdient an der Ellernreihe blieben. Ellernreihe? Ja, am Morgen musste das Spiel verlegt werden. Der Rasenplatz am Gropiusring war aufgrund der Regenfälle gesperrt worden, sodass der Umzug nötig wurde. Zwar war der Kunstrasen relativ rutschig, aber die Bedingungen waren für beide Teams absolut regulär.
Bramfeld, das am Ende mit den eigenen 2. Frauen (diese besiegten den USC Paloma mit 3:1 und blieben damit ebenfalls ohne Punktverlust) feierten, reist nun zum Aufsteiger ATS Buntentor, während der FC Bergedorf 85 den Hamburger SV, dessen Trainer Christian Kroll unter den Zuschauern war, empfangen wird. Buntentor und der HSV hatten unfreiwillig Pause, da ihre Spiele dem Wetter zum Opfer fielen.
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