St. Pauli siegt im Spitzenspiel gegen Wellingsbüttel
Der FC St. Pauli hat die Spitzenpartie in der Verbandsliga Hamburg gegen den TSC Wellingsbüttel mit 3:1 gewonnen. Nach diesem Sieg, und der 4:3-Niederlage des FC Union Tornesch beim SC Wentorf, sind nun die Kiezkickerinnen das einzige ungeschlagene Team der Verbandsliga. Mit 23 Punkten aus neun Spielen steht die Mannschaft auf Platz 1 und hat drei bzw. vier Punkte Vorsprung auf Tornesch und Wellingsbüttel, wobei Welle ein Spiel mehr offen hat.
Los ging es für St. Pauli mit einer Panne. Kai Czarnowski musste unmittelbar vor Anpfiff seine Startelf ändern. Ein Piercing von Kim Koschmieder hatte die Aufmerksamkeit von Schiedsrichterin Ina Butzlaff geweckt. Da weder eine Argumentation der Spielerin, noch ein Versuch der Entfernung von Erfolg gekrönt waren, konnte Koschmieder nicht mitwirken. Es wurde kurz gewartet und dann übernahm Sanna Barudi.
In der Anfangsphase entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Wellingsbüttel spielte selbstbewusst auf und kam zu der einen oder anderen Torgelegenheit, etwa durch Lisa Cannon oder Anne-Katrin Mander. Zählbares gab es nicht. St. Pauli brauchte etwas Zeit, konnte dann aber auch offensiv punkten. Ann-Sophie Greifenberg scheiterte am Torpfosten. Sie war es auch, die nach 24 Minuten eine Vorarbeit von Linda Sellami zum 1:0 vollendete. Nicht verschweigen will ich, dass St. Pauli gerade in Überzahl agierte. Torhüterin Tara Zimmermann hatte einen Ball abgefangen und war dabei mit Britta Kummer zusammengestoßen. Kummer musste behandelt werden und konnte nicht weiter spielen. Mein Eindruck war, dass sie in den Magen getroffen worden ist. Ersatz Anna-Lena John kam erst nach dem Gegentreffer ins Spiel.
Quasi in der nächsten Szene schoss Mander aus der Distanz – an die Torlatte. Es wäre fast die perfekte Antwort der Gäste gewesen. Bis zur Pause blieb es dabei. St. Pauli hatte mehr Ballbesitz, war häufiger in der gegnerischen Hälfte und kam zu Chancen. Die Gäste standen recht gut und setzten immer wieder kleine Nadelstiche, sodass es spannend blieb. Zum 2. Durchgang war dann für Kathrin Miotke Schluss. Geschwächt von einer Erkältung wich sie Lisett Kretschmann.
Nach 51 Minuten gab es ein schönes Tor zu sehen. Nina Philipp zog aus der Mitte der gegnerischen Hälfte ab und traf nahezu in den Torwinkel zum 2:0. Nach diesem Treffer versagte dann meine durch den Regen geplagte Kamera, sodass ich auf die Bewegtbilder von Elbkick.TV verweisen muss. Die Spielerinnen hielten länger durch, als meine Technik. In der 78. Minute brachte ein Eckball noch mal Spannung. Melanie Schmedes traf per Kopfball für die Gäste zum Anschlusstreffer. Viel besser kann man einen solchen Standard nicht ausführen. Pauli hatte zuletzt weniger investiert und Wellingsbüttel wollte es noch mal wissen. Der verdiente Lohn dafür war dieser Treffer.
Den Deckel drauf machte dann allerdings für St. Pauli Nina Philipp in der 87. Minute. Nach einem von Greifenberg getretenen Eckstoß köpfte sie zum 3:1-Sieg ein. Lüben war wohl noch am Ball, konnte aber das Tor nicht mehr verhindern.
Insgesamt war der Sieg für das Heimteam verdient. Für meinen Geschmack spielten die Gäste zu lange zu verhalten. Erst nach dem 2:0 wurde man mutiger. St. Pauli gastiert nun beim SC Pinneberg, welche sie heute mit 1:2 bei Einigkeit Wilhelmsburg durchsetzen konnte. Wellingsbüttel fährt zum ETV, der mit 1:0 gegen GW Eimsbüttel siegen und damit seine ersten drei Saisonpunkte erkämpfen konnte.