Der HSV patzt in Celle, Bramfeld gewinnt Testspiel
Am letzten Sonntag hatte der Hamburger SV gegen Celle Zuhause 3:0 gewonnen. Celle hat offensichtlich daraus gelernt und am Samstag seinerseits hoch verdient mit 7:1 gegen den HSV gewonnen. Da ich das Spiel in der Vorwoche nicht gesehen habe, kann ich nicht im Detail sagen, worin genau die Unterschiede gelegen haben. Aber man muss es wohl so zusammenfassen: Der HSV erwischte einen gebrauchten Tag und die Gastgeberinnen wollten die Niederlage der Vorwoche so nicht auf sich sitzen lassen. Das ist ihnen gelungen. Der HSV fand in der 1. Halbzeit schlicht nicht statt. Kaum ein Zweikampf konnte gewonnen werden und über beide Außenbahnen waren Celles Voelker und die von ihrer Grippe genesene Kantert nicht unter Kontrolle zu bekommen. Anfangs wurden die Chancen von Celle noch nicht genutzt ,später dann hatte Celle auch seine Zielgenauigkeit wiedergefunden.
Das 1:0 gelang Füllkrug nach Vorarbeit Voelker in der 12. Minute. Füllkrug legte per Kopf den Ball nach 18 Minuten nur knapp am Tor vorbei. Voelker traf in der 24. Minute die Torlatte. Das fällige 2:0 erzielte Kantert, die zuvor Witte enteilen konnte. Nach 35 Minuten tauschte Christian Kroll Maya Steen gegen Kristin Witte. Steen ging auf die Doppelsechs, dort wich Sielka auf die Rechtsverteidigung aus und Lina Kunrath wechselte von Rechtsverteidigung auf Linksverteidigung. Die Umstellung zeigte keine Sofortwirkung, denn erneut konnte Kantert durchsetzen und auf Füllkrug flanken, welche zum 3:0 einköpfte (42.). Dieser Halbzeitstand war um kein Tor zu hoch. Erst in der Nachspielzeit dieser Halbzeit tauchte der HSV erstmals gefährlich in Celles Strafraum auf.
Quasi mit Wiederanpfiff erhöhte Füllkrug auf 4:0. Kroll monierte auf klare Abseitsstellung. Er mag Recht gehabt haben. Effinghausen verpasste in der 50. Minute nur knapp das 5:0. Während ich das im Liveticker notierte schoss Füllkrug dann tatsächlich das 5:0, was ich im Bild aber nicht festhalten konnte. Das Spiel war spätestens jetzt entschieden. Celle kam nun auch wiederholt durch die Mitte vor das HSV-Tor und Naward musste mehrmals retten. Oder es waren Rickert oder Seme, die den Ball zwei Meter vor dem leeren Tor noch zum Eckball schlagen konnten.
Celle wechselte doppelt (Konrat für Kipcke und Klebe für Dralle) und verlor kurzzeitig den Spielfluss. Der HSV hatte drei Gelegenheiten, doch die Güte war kein Vergleich zu den vorher von Celle ausgelassenen Chancen. Der HSV zog dann mit Driver für Diekhoff seine letzte Wechseloption.
Ein Abwehrschlag von Sielka erreichte Burdorf-Sick, welche das 5:1 erzielen konnte (75.). Schon am letzten Sonntag hatte Burdorf-Sick alle HSV-Tore markiert, damals drei, heute dieses. In der Schlussphase drehte Celle noch mal auf und kam durch Klebe (81.) und Effinghausen (84.) zum 6:1 und 7:1-Endstand. Celle war dabei weiteren Toren näher als der HSV seinem zweiten Treffer.
Über die Ostertage muss der HSV dieses Ergebnis, welches wohl den Abstiegskampf nun auf Heidekraut-Andervenne, die TSG Burg Gretesch und eben den HSV eingrenzt, verdauen. Am Donnerstag gilt es beim FC St. Pauli im Halbfinale des ODDSET-Pokals zu bestehen. Kai Czarnowski, der Trainer des FC, war extra nach Celle gekommen, um sich einen letzten Eindruck vom Pokalgegner zu verschaffen. Was die heute gewonnenen Erkenntnisse wert sind, wird sich am Donnerstag zeigen. Der HSV muss hoffen, dass er die Kurve bekommt und dass eine verpatzte Generalprobe oft auch ihr Gutes hat. Oder etwas ernster formuliert: Mit einer Leistung wie der der heutigen wird es sowohl im Pokalspiel, als auch im Abstiegskampf keinen Blumentopf zu gewinnen geben.
Celle muss schon am Ostermontag ein weiteres Nachholspiel absolvieren. Gegner ist der Tabellenzweiter SV Werder Bremen II.
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Ein weiterer Regionalligist war heute ebenfalls aktiv. Der Bramfelder SV kam in einem Testspiel beim Walddörfer SV zum einem 1:2-Erfolg. Hatte es zur Pause 0:0 gestanden, erzielten Wolf und Bistricianu das 0:1 und 0:2. In der 83. Minute gelang Vahl das 1:2. Der WSV hat nun einen groben Eindruck gewonnen, wie sich aktuell Spiele gegen einen Regionalligisten anfühlen, kennst das aber ja schon aus anderen Tests. Am 1.4. im Pokal-Halbfinale gegen den FC Bergedorf 85 wird man zeigen können, ob man das Gelernte auch umsetzen kann. Für Bramfeld gab es mal wieder die Gelegenheit auch Spielerinnen der sogenannten zweiten Reihe Spielpraxis zu geben. Dazu gehörte auch Nicola Wentzel von den 2. Frauen, die debütierte.