DUWO verliert drei Punkte und Annette Sommer
Das Team des TSV DUWO 08 wusste es schon eine Weile und seit Ostersonntag weiß es auch die interessierte Öffentlichkeit. Trainerin Annette Sommer stand am heutigen Ostermontag zum letzten Mal als Trainerin des TSV DUWO 08 verantwortlich an der Seite. Sie gibt ihr Traineramt per sofort auf. Berufliche und private Gründe werden vom Verein als Anlass angegeben. Damit beendet Sommer auf eigenen Wunsch ihr mehrjähriges Engagement bei DUWO als Spielerin und Trainerin noch vor Saisonende. Aus dem Trainertrio wird damit bis zumindest Ende Juni wieder ein Trainerduo. Das Abschiedsgeschenk von drei Spielen ohne Niederlage in Folge konnte das Team Sommer nicht ganz erfüllen. Nach dem 1:1 gegen Havelse und dem 2:1-Sieg gegen Delmenhorst gab es im Nachholspiel am Ostermontag eine 1:3-Heimniederlage gegen den ATS Buntentor.
Dabei startete DUWO gut und besser als die Gäste aus Bremen. Die Möglichkeit zur eigenen Führung war gegeben, etwa bei einer Aktion von Schulz und einem Nachschuss von Spack (8., Schulz stand im Weg), einer Hereingabe von Hoppe, bei welcher der Ball an den Außenpfosten ging, oder einem Schuss von Nilsson, der rund drei Meter links am Tor vorbei strich.
Eher aus dem Nichts kam ein gut vorgetragener Angriff der Gäste, doch dem Tor von Rüsenberg wurde aufgrund einer Intervention des Assistenten die Anerkennung versagt. Eine knappe Entscheidung. Aus meiner Position aber weder klar zu bestätigen noch in Zweifel zu ziehen, ob Abseits oder Stürmerfoul gemeint waren. Jedenfalls hatte DUWO hier erstmals das Glück des Tüchtigen. Und tüchtig war man gewesen.
Nach 20 Minuten näherte sich das Geschehen dann der Partie vom Karfreitag an. DUWOs Gegner übernahm die Kontrolle der Partie und kam zu etlichen und teils wirklich hochkarätigen Torgelegenheiten. Wie schon gegen Delmenhorst ließ DUWO viel zu viele Torgelegenheiten von Buntentor zu.
Nach 23 Minuten war es Torhüterin Sierk, die mit einer feinen Parade gegen einen Schuss von Scheumann einen Rückstand verhinderte. Dann lief Göpfert ihrer Gegenspielerin Scheumann unabsichtlich in die Hacken, brachte sie dadurch jedoch zu Fall und verursachte ungewollt einen Foulstrafstoß. Scheumann führte aus, fand jedoch in Sierk ihre Meisterin. Auch den Nachschuss von Scheumann konnte Sierk parieren, was schon die dritte Glanztat in nur wenigen Minuten war. In der 24. Minute war es wieder Scheumann, die nur um Zentimeter die 0:1-Führung verpasste. Der Treffer für Buntentor lag nun klar in der Luft – und er fiel. Einen Pass von Karpe netzte Scheumann nach 32 Minuten zum 0:1 ein. Die Herrlichkeit von Buntentor währte von der 20. bis zur 40. Minute. Dann kam DUWO doch noch mal zu Offensivaktionen durch Schulz, deren Ausgleichstreffer Torhüterin Kaufmann mit einer tollen Reaktion verhinderte, und durch Spack, Nilsson und Göpfert mit Torschüssen. Das waren Gelegenheiten, doch nur bei der Aktion von Schulz lag das Tor wirklich in der Luft. Allerdings hatte auch die auffälligste Spielerin dieses Durchgangs, Scheumann, noch eine weitere gute Gelegenheit ungenutzt gelassen.
Der einzige personelle Wechsel zu Beginn der 2. Halbzeit wurde von Buntentor vorgenommen. Martens, die später angeschlagen wieder vom Feld musste, ersetzte Meyer. In diesem Durchgang ging es etwas hektischer zu. Ohne dass es ganz üble Foulspiele gegeben hatte, sah sich Schiedsrichterin Wildfang zur Vergabe von gleich 5 Gelben Karten (Spack, Jaeckel, Sierk, Nilsson | Rüsenberg) und der Verhängung von zwei weiteren Strafstößen gezwungen. Anders als Teile meiner Umgebung hatte ich an der Leistung des Gespanns nichts auszusetzen. Wohlbemerkt aus der Tribünenperspektive.
Nach 61 Minuten stoppte Jaeckel eine Flanke Rüsenbergs mit ihrem rechten Arm. Dafür sah sie die Gelbe Karte und es gab, da im Strafraum geschehen, Strafstoß. Jetzt führte Kapitänin Brimmer aus und sie traf zum 0:2. Proteste von Sierk brachten dieser eine Verwarnung ein. Scheumann hatte in der 69. Minute das 0:3 auf dem Fuß, verpasste die Gelegenheit jedoch. DUWO reagierte 20 Minuten vor Spielende auch personell und brachte Struckmeyer für Weisser auf der rechten Außenbahn. Bei Buntentor ging Scheumann aus der Partie. Ersetzt wurde sie durch Asendorf. Nach diversen Ecken von DUWO führte eine zum Erfolg. In diesem Fall von Struckmeyer herausgeholt und Nilsson getreten, köpfte Lübke zum 1:2-Anschluss ein (77.). So die offizielle Version. Man kann aber auch von einem direkten Eckballtor von Nilsson sprechen und mit Pech wird der Einsatz von Lübke gegen Torhüterin Kaufmann – die auch reklamierte – sogar abgepfiffen. Nun, das Tor wurde gegeben und Lübke zuerkannt. Da DUWO zuletzt aktiver war, hatte man sich somit belohnen können. Bei DUWO kam nun Koc für Nilsson und Buntentor musste wie erwähnt Martens, mutmaßlich nach einem Foulspiel an ihr, angeschlagen wieder aus der Partie nehmen. Für sie kam Buse (80.).
Die Entscheidung fiel dann in der 82. Minute. Ein offensichtlicher Platzfehler behinderte Sierk beim Wegschlagen den Balls. Sie verfehlte den versprungenen Ball und Nutznießerin Asendorf konnte in das leere Tor einschieben. Ärgerlich für Sierk, die bis dahin viele tolle Paraden gezeigt hatte und nun zwar keine ganz unbefleckte Weste mehr hatte, aber dennoch unzweifelhaft eine gute Partie gezeigt hatte. Asendorf hatte spekuliert, schließlich waren vorher schon anderen Spielerinnen Bälle versprungen (man befrage nur mal Spack zu ihrem Torschuss), und wurde für diese Cleverness belohnt. Asendorf hatte zudem kurz vor Spielende noch eine Gelegenheit auf 1:4 zu erhöhen, schoss jedoch am Tor vorbei.
Aus meiner Sicht war der Sieg der Gäste verdient und ging auch mit 2 Toren Abstand in Ordnung. DUWO steckte nie auf, kämpfte auch nach dem 0:2 weiter und belohnte sich mit dem 1:2. Doch da man weiterhin hochkarätige Chancen der Gäste zuließ, konnte der dritte Gegentreffer nicht verwundern. Die drei Punkte gingen für mich berechtigt nach Bremen und DUWO sollte nach einem Weg suchen, künftig weniger gegnerische Chancen zuzulassen. Am Karfreitag war es noch mal gutgegangen, am Ostermontag nicht.
Profitiert hat DUWO von der 7:1-Niederlage des Hamburger SV am Samstag in Celle. Somit steht man mit 17 Punkten und -15 Toren recht komfortabel im Kampf um den Klassenerhalt da. Der HSV hat schon 5 Punkte Rückstand und das klar schlechtere Torverhältnis. Burg Gretesch hat noch zwei Nachholspiele gegen Werder II und Havelse ausstehen. Würden beide gewonnen, hätte man DUWO überholt. Viele werden jedoch beim Vergleich mit Werder II die Favoritenrolle den Bremerinnen zugestehen. Das gilt wohl auch angesichts einer heute eher schwachen 2. Halbzeit des SVW II in Celle. Hatte man dort im Nachholspiel zur Halbzeit mit 0:2 geführt, musste man am Ende noch zittern und gewann mit 1:2. Werder Bremen II rückte damit um weitere drei Punkte an Spitzenreiter Bramfeld heran. Buntentor dürfte nach dem heutigen Sieg nur noch theoretisch als Abstiegskandidat gelten.
Buntentor fährt am kommenden Wochenende zum TSV Limmer und weiß schon jetzt, dass man auf mindestens fünf Spielerinnen wird verzichten müssen. DUWO fährt zum Tabellenführer Bramfelder SV.