Der Hamburger SV rückt vor auf Platz 3
Der TuS Appen empfing am Donnerstagabend in der Verbandsliga Hamburg den Hamburger SV. Im Duell der Liganeulinge (Aufsteiger aus der Landesliga – Absteiger aus der Regionalliga) gewannen die favorisierten Gäste verdient mit 1:4. Die Partie wurde bei Flutlicht ausgetragen und die Helligkeit dieser Technik stellte eine Herausforderung für die Spielerinnen und meine Kamera dar. Gerade vor den Toren war die Ausleuchtung eher mau. Ich verzichte daher auf eine Fotogalerie. Beide Teams hatten eine lange Liste mit Spielerinnen vorzuweisen, die eigentlich hätten im Kader stehen sollen, es aber nicht konnten. Auch die offizielle Übersicht der Ersatzspielerinnen war trügerisch. Viele waren keineswegs einsatzbereit. Bei Appen halfen daher Akteurinnen der 2. Frauen aus, beim HSV waren es Flore von den 2. Frauen und die Juniorinnen Pusch und Glass.
Schulz und Seme gehörten neben Holst, Fuchs und anderen zu denen, die beim HSV nur zusehen konnten.
Letzte Besprechung beim TuS Appen
Auch das HSV-Trainerteam tauschte sich noch mal aus: Wie damit umgehen, dass Burdorf-Sick, die in der Startaufstellung stehen sollte und frisch aus dem Urlaub vom Flughafen kommend, den Anpfiff wohl um wenige Minuten verpassen würde? Die Lösung: Lydia Bernstein rückte in die Startelf.
Der HSV kam schwungvoll in die Partie. Eine frühe Torchance wurde allerdings wegen einer Abseitsstellung abgepfiffen. Leider bekam Diekhoff dabei einen Tritt auf ihren Fuß und musste länger behandelt werden, gleichbedeutend mit Unterzahl für den HSV. Diekhoff biss die Zähne zusammen und hielt bis zur Halbzeit durch, dann ging nichts mehr. Ihr Weitermachen war jedoch wertvoll, denn ein späterer Torschuss von ihr leitete das 0:1 für den HSV ein. Eckstöße konnte sie aber nicht mehr ausführen, sodass dieses Flore übernahm. Diese war auch für die meisten anderen Standards verantwortlich und machte als Innenverteidigerin eine gute Partie.
Es dauerte eine halbe Stunde, ehe die Angriffsbemühungen des HSV von Erfolg gekrönt waren. Schlichting staubte zum 0:1 ab.
Als Bernstein einen Angriff der Gastgeberinnen stoppte und Bütje den Ball bekam, konnte diese sich gegen Sievers und Rittscher durchsetzen, sowie Torhüterin Tomfort ausspielen und zum 0:2 einschießen (36.).
Nur eine Minute später traf abermals Janine Schlichting.
Etwas Durcheinander gab es zu Beginn der 2. Halbzeit, da der HSV recht spontan dreifach wechseln musste. So begann das Team den Durchgang in Unterzahl. Pusch musste sich erst vorbereiten. Aus dem Spiel gingen Bernstein, Köppe und Diekhoff. B-Juniorin Glass übernahm den Part von Bernstein im 2. Durchgang. Burdorf-Sick sortierte sich natürlich in der Offensive ein, etwas hinter Schlichting. Pusch ergänzte die Mannschaft dann nach einigen Minuten und ging in die Mittelfeldzentrale. Diese Umstellungen kosteten beim HSV etwas den Spielfluss.
Das lag aber auch an erstarkten Gastgeberinnen. Dort belebte die eingewechselte Michelle Rückert die Offensive merklich. Appen spielte eine bessere 2. Halbzeit und belohnte sich mit einem Tor von Anna-Lena Vasel (67.). Bereits in der 59. Minute hatte Burdorf-Sick per Fernschuss das 0:4 erzielt gehabt.
Vasel musste nach ihrem Treffer behandelt werden, konnte aber die Partie zuende spielen. In den folgenden knapp 25 Minuten hatte insbesondere der HSV noch einige Torgelegenheiten, konnte diese aber nicht nutzen. Torhüterin Leonie Tomfort war immer wieder zur Stelle. Umstritten war der Abseitspfiff in der Szene, in der Schlichting das 1:5 erzielte. Dieses zählte nicht. Ich tendiere dazu dieses als Fehlentscheidung zu werten, stand aber zugegeben an den Mittellinie nicht optimal positioniert. Dennoch, der HSV spielte den Sieg sicher ein und darf sich derzeit über Platz 3 freuen. Übermut wäre aber fehl am Platze, betrachtet man, wo die bisherigen Gegner aktuell stehen. Appen ist mit bisher einem Punktgewinn auf Platz 12, hat aber weiterhin Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen. Zur Panik besteht also kein Anlass. Und bald ist ja auch die Sperre bei den Neuzugängen aus Pinneberg abgelaufen, sodass sich die Lage im Kader verbessert. In einer weiteren Partie dieses Abends trennten sich GWE und BU 1:1-Unentschieden.