Turnier des VfR Horst: St. Pauli siegt vor dem HSV
Der FC St. Pauli durfte an diesem Wochenende gleich zwei Turniersiege feiern. Am Samstag setzte man sich beim Turnier des Harburger TB durch, am Sonntag beim Turnier des VfR Horst. In beiden Fällen ging es eng zu. In Harburg musste man die Entscheidung im Siebenmeterschießen gegen Eintracht Immenbeck erzwingen, in Horst gelang der Siegtreffer gegen den Hamburger SV, der mit 0:1 geführt hatte, erst 15 Sekunden vor Ende des Endspiels, was ein zweites Siebenmeterschießen so gerade eben verhinderte. Doch gewonnen ist gewonnen, und so haben die Kiezkickerinnen zwei Trophäen mehr für die Vitrine. Da ich in Horst am Sonntag dabei war, folgen hierzu nun weitere Details.
Am Samstag hatten 15 Mannschaften um 6 Startplätze in der Zwischenrunde gespielt. Geschafft haben den Sprung Meldorf I & II, der Niendorfer TSV, Neuenbrook-Rethwisch, der FC Union Tornesch II und der TuS Appen. Am Sonntag wollten dann der FC St. Pauli, der Hamburger SV, der SV Henstedt-Ulzburg II, der VfL Kellinghusen und Nordsterne (ein von Schiedsrichterinnen gebildetes Team) einen von zwei verbliebenen Plätzen. Favorit war natürlich Drittligist St. Pauli, aber auch die Viertligisten SVHU II und HSV durften sich Chancen ausrechnen. Die Außenseiterrolle kam Kellinghusen und den Nordsternen zu.
Los ging es mit der Partie SVHU II gegen den FC St. Pauli. Pauli führte lange, doch Tiarks konnte kurz vor Ende noch den für den SVHU II so wichtigen Ausgleich erzielen. Nachdem Kellinghusen die Nordsterne mit 3:0 bezwungen hatte, musste der SVHU II nun gegen den HSV ran. Dieser spielte besser und führte mit 2.0. Erst in der Schlussphase kam HU zu Torgelegenheiten, doch es gelang nur noch ein Treffer, sodass sich der HSV verdient mit 2:1 durchsetzen konnte. Der FC St. Pauli feierte dann einen 8:0-Kantersieg über Kellinghusen. Der HSV setzte sogar noch eines Drauf und gewann gegen die Nordsterne mit 9:0. Das 10:0 durch Fuchs fiel auch noch, doch zwei Sekunden zuvor ertönte die Schlusssirene.
Der SVHU II hatte gegen Kellinghusen dann viel Mühe und gewann schließlich durch drei Tore von Winter mit 3:2. Nachdem dann der FC St. Pauli mit 8:0 gegen die Nordsterne und der HSV mit 7:0 gegen Kellinghusen gewonnen hatten, war bereits klar, dass der nachfolgende 5:0-Sieg des SVHU über die Nordsterne für die Qualifikation zur Zwischenrunde nicht mehr reichen würde. Im letzten Spiel sicherte sich der HSV durch einen durchaus verdienten 2:1-Erfolg über den Regionalligisten FC St. Pauli Platz 1 in der Gruppe. Vier Spiele, 12 Punkte und 20:2 Tore waren eine beachtliche Bilanz für den HSV. St. Pauli kam mit 2 Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage auf 7 Punkte und 18:3 Tore. Das war zwar keine glanzvolle Bilanz, doch reichte es, um den SVHU II, der auch 7 Punkte hatte, mit seinem 10:5-Toren auf Platz 3 zu verweisen. Kellinghusen (3 Punkte) und die Nordsterne (0 Punkte) hatten keine Chance auf die Zwischenrunde.
In der Zwischenrunde setzte sich St. Pauli als Gruppensieger durch. Dass dieses gelingen würde, war lange nicht klar. Im letzten Spiel war man sogar – je nach Zwischenstand – kurzzeitig ausgeschieden. Doch trotz eines 3:4 gegen Neuenbrook-Rethwisch, reichten ein 5:0 gegen den NTSV und ein knappes 3:2 über TuRa Meldorf II zu Platz 1. Neuenbrook musste trotz des Sieges über den Drittligisten als Gruppenletzter ausscheiden, da man gegen Meldorf II (0:1) und den NTSV (0:4) unterlag. Platz 2 ging an Meldorf II, dem ein 1:1 gegen Niendorf, ein 1:0 über Neuenbrook und die knappe Niederlage gegen St. Pauli reichten, um sich mit dem besseren Torverhältnis gegen den NTSV durchzusetzen.
Währen der FC St. Pauli also schon seine zweite Turnierniederlage hatte einstecken müssen, spielte der HSV weiter gut auf. Ein 4:0 über Appen, ein 1:0 gegen Meldorf I und ein 6:2 über Union Tornesch II sorgen für 11:2 Tore und 9 Punkte. Das war Platz 1 vor TuRa Meldorf I, welches Tornesch mit 7:1 besiegte und Appen beim 5:0 keine Chance ließ. Appen wurde punkt- und torlos Letzter, Tornesch II musste sich mit dem 2:0-Erfolg über Appen und Platz 3 begnügen.
TuRa Meldorf hatte es also geschafft, beide Teams in die Halbfinals zu bekommen. Dort war allerdings Endstation. In den letzten Sekunden setzte sich der FC St. Pauli mit 1:0 gegen Meldorf I durch. Der HSV wirkte gegen Meldorf II souveräner und führte 2:0, ehe Meldorf noch der Anschlusstreffer gelang.
Das Spiel um Platz gewann TuRa I gegen TuRa II
In der Wiederholung des Gruppenspiels gelang dem FC St. Pauli im Endspiel dann die Revanche und man konnte nach dem 1:2 aus der Vorrunde nun den HSV kurz vor Spielende mit 2:1 besiegen. Das Finale lebte von der Spannung, denn beide Mannschaften waren sichtlich platt, bildete dieses Spiel doch den Abschluss eines langen und intensiven Wochenendes mit 2 Turnieren, beim HSV für einige am Freitag sogar zusätzlich mit Futsal gesegnet. Zufrieden dürfen beide sein. Die Kirzkickerinnen, dass sie trotz einiger holpriger Spiele und zweier Niederlagen ihrer Torhüterin Zimmermann zum Geburtstag einen Turniersieg schenken konnten (an dem diese natürlich nicht unbeteiligt war), und der HSV, der trotz Personalknappheit alle Spiele Großteils wirklich überzeugend gewann und sich erst im letzten Turnierspiel knapp geschlagen geben musste.
Nicht verschweigen will ich, dass beim FC St. Pauli Julia Pastorek an diesem Wochenende erstmals das Trikot der Kiezkickerinnen trug und dass beim Hamburger SV Yuliana Lasso, die aus Kolumbien zu den Rauten kam, erstmals mit dabei war. Beide fügten sich prächtig ein, wobei Pastorek sich vorwiegend um die Sicherung des eigenen Tores verdient machte, während Lasso gleich ein halbes Dutzend Tore für ihre neue Mannschaft erzielte.
Übrigens, anders als der FC St. Pauli, der zugunsten von 6 Wechseloptionen nur in Horst spielte, dabei allerdings auf gestandene Spielerinnen wie Kattenbeck, Sellami, Ihben, Isken oder Neuzugang Manteufel verzichtete, war der Hamburger SV zeitgleich noch beim Turnier des FSC Kaltenkirchen aktiv, sodass man in Horst nur zwei Wechseloptionen hatte und Unterstützung von Postels (HSV II) erhielt, die sich übrigens gut einfügte. Der HSV belegte in KaKi Platz 4. Im Spiel um Platz 3 führte der HSV zunächst, um dann doch mit 1:2 gegen den FC Union Tornesch zu unterliegen. Also ähnlich zum Spielverlauf im Endspiel in Horst. Zuvor war der HSV im Halbfinale Kiel mit 1:2 unterlegen gewesen. Bramfeld (ein Mixed-Team aus Bramfeld I mit Ergänzung aus der U23) hatte sich im Halbfinale erst vom Punkt aus gegen Tornesch mit 3:1 durchgesetzt. Sieger wurde Bramfeld dann nach einem 1:0-Finalerfolg über Holstein Kiel. Der SVHU II hatte auch auf beiden Hochzeiten getanzt und belegte in Kaltenkirchen Platz 5. Es folgten Hafen Rostock, die Gastgeberinnen, Ratzeburg, Eichholz und Bönebüttel.
Fotos finden sich in der Galerie.
Die Siegerehrung:
Das Endspiel: FC St. Pauli – Hamburger SV
Das 2. Halbfinale: Hamburger SV – TuRa Meldorf II
Das 1. Halbfinale: FC St. Pauli – TuRa Meldorf
Gruppenspiel: Hamburger SV – FC St. Pauli
Gruppenspiel: Hamburger SV – SV Henstedt-Ulzburg II
Gruppenspiel: SV Henstedt-Ulzburg II – FC St. Pauli