Bramfeld klarer Sieger beim HSV
Der Bramfelder SV war Donnerstagabend im Pokalhalbfinale beim Hamburger SV das überlegene Team und hat verdient einen deutlichen 6:1-Sieg erreicht. Das Spiel begann mit 33 Minuten Verspätung, da einer der Assistenten den Weg nicht rechtzeitig nach Norderstedt gefunden hatte. Die Spielerinnen erfuhren davon kurz vor Ende des Aufwärmprogramms und mussten die halbe Stunde auf dem Platz überbrücken. Auch die Zuschauer waren wenig erfreut.
Die Gäste vom BSV spielten von Beginn an druckvoll, kampfstark und mit hohem Tempo. Der HSV hielt das Tempo mit, war offensiv ausgerichtet und stand hoch, hatte aber Probleme, sich in den robusten Zweikämpfen zu behaupten. Da die Abwehrkette kurz hinter der Mittellinie stand, konnte sich der Bramfelder SV mit vom HSV nicht erfolgreich unterbundenen (Diagonal-)Pässen hinter die Kette immer wieder Vorteile verschaffen, durchbrechen und auf Torhüterin Naward zustürmen. Zwar mag manchmal eine Abseitssituation übersehen worden sein, etwa beim 4. Tor, aber es war keinesfalls in jedem Fall Abseits. So rollten mehrere Angriffe Richtung HSV-Tor.
Schon nach 4 Minuten gelang dem Bramfelder SV die Führung. Auf der linken Seite wurde das Aufbauspiel des HSV erfolgreich gestört und der eroberte Ball von Scholz quer vor das Tor gespielt. Dort standen Üstün und Schäfer-Hansen bereit. Letztere schob zum 0:1 ein.
Der HSV steckte nicht auf, spielte unverdrossen weiter und suchte eigene Gelegenheiten. Die gab es auch, aber in der Summe hatten die Gäste deutliche Vorteile bei der Generierung gefährlicher Situationen. Es war zu merken, dass hier das Spitzenteam der Regionalliga Nord mit schnellem Powerfußball und konsequentem Pressing auftrat. Die Partie wurde von beiden Teams offensiv geführt und es ging munter hin und her. Aber die Tore machten die Gäste.
Das 0:2 erzielte nach einem dieser langen Pässe aus dem Mittelfeld in die Spitze in einer 1:1-Situation gegen Naward Saalmüller nach 22 Minuten.
Nach einem Eckstoß kam der von Naward abgewehrte Ball zu Hepfer. Deren Schuss blieb in der HSV-Abwehr hängen, doch Hepfer setzte energisch nach und im zweiten Anlauf konnte sie zum 0:3 nach 34 Minuten einschießen.
Kurz vor der Pause hatte Bramfeld ein weiteres Mal die HSV-Abwehr ausgehebelt und Kempka stand frei. Über Naward hinweg schoss sie zum 0:4 ein.
Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff köpfte Seme einen von Schulz getretenen Eckstoß zum 1:4-Anschlusstreffer ein.
Dieser Halbzeitstand entsprach dem Geschehen, wobei der BSV weiteren Toren näher war als der HSV. In der 2. Halbzeit reduzierte sich das Spieltempo. Intensiv blieb die Partie dennoch. Insgesamt achtmal wurde eine Karte gezeigt, einige davon aufgrund von Beschwerden über getroffene (Fehl-)Entscheidungen. Der HSV stand nun einen Tick tiefer und hatte mit Schwerdtfeger eine neue Kraft für die Innenverteidigung gebracht. Die Gäste hatten weiterhin die Partie im Griff. Der nächste Treffer wurde von Saalmüller vorbereitet. Deren Schuss wehrte Seme unglücklich vor die Füße von Scholz ab, welche zum 1:5 einschoss (67.).
Den Schlusspunkt setzten Schimpf und Kempka zwei Minuten vor Spielende. Schimpf trat kurz vor der Mittellinie aus der eigenen Hälfte heraus einen Freistoß hoch Richtung HSV-Strafraum. Technisch anspruchsvoll nahm Kempka den Ball direkt und schoss hoch links in Tor ein. Mit zwei Ballberührungen wurde der HSV überrumpelt, als die Entscheidung natürlich längst gefallen war.
Ärgern müssen sich die Gäste nur über die Gelb-Rote Karte für Schäfer-Hansen aus der 79. Minute, die schon mit Gelb verwarnt in Nähe der Mittellinie Jaekel von hinten von den Beinen holte und Gelb-Rot sah.
Der öffentlichen Generalprobe zum Pokalendspiel kann am 25.03. um 14 Uhr beim Regionalligaspiel Bramfelder SV – FC St. Pauli beigewohnt werden.