St. Pauli I. und II. siegen gegen Eilbek und Lurup
Doppelsieg für den FC St. Pauli. Die ersten Frauen gewannen am Samstag in der Verbandsliga ihr Heimspiel gegen den SC Eilbek klar mit 8:1. Die 2. Frauen kamen in der Kreisliga zu einem nicht ganz so klaren 3:1-Heimerfolg gegen den SV Lurup. Am Morgen nutzte ich vor der Partie in der Verbandsliga die Gelegenheit, das auf dem selben Platz angesetzte Spiel zwischen St. Pauli II. und Lurup anzusehen. Für mich war es das erste Spiel in der Kreisliga, dass ich mir angesehen habe. Sonderklasse und alle anderen Ligen von Bezirksliga bis Frauen-Bundesliga hatte ich schon erlebt, die Kreisliga fehlte mir bisher noch. Zudem hatte ich beide Teams bisher noch nicht gesehen, war also gespannt, wie die mir völlig unbekannten Spielerinnen agieren würden. Mit Spielernamen kann ich nicht komplett hantieren, da im Spielbericht etliche Spielerinnen namenlos blieben. Ferner stimmten einzelne Rückennummern nicht mit dem Spielbericht überein. Sei’s drum.
Die Gastgeberinnen legten ein enormes Tempo vor. In der Anfangsphase war St. Pauli klar überlegen und drängte mächtig auf das Tor des Tabellenletzten SV Lurup. Der Lohn war die frühe Führung durch ein Kopfballtor von Elli Spitz nach nur zwei Minuten. Es gab weitere Torchancen, doch dann konnte sich der bisher sieglose SV Lurup befreien. Zunehmend war die Partie ausgeglichener, ab ca. 30 Minuten spielten beide Mannschaften dann auf Augenhöhe. Gute Torchancen blieben jedoch Mangelware. Doch genau in diese gute Phase der Gäste fiel das 2:0 durch Alina Spreckeln nach Vorarbeit von Spitz. Der SV Lurup stand danach in einer Situation unmittelbar vor dem Anschlusstreffer, doch trotz doppelter Einschussmöglichkeit klappte es nicht.
In der 2. Halbzeit brauchten die Gäste etwas, doch dann übernahmen sie zunehmend die Spielkontrolle und wurden das bessere Team. Es brannte immer wieder vor dem Tor des FC St. Pauli. Nach 72 Minuten gelang Lurup der hoch verdiente Anschlusstreffer zum 2:1. Trotz weiterer Tormöglichkeiten und sogar einem Pfostenschuss durch die Gäste blieb dem FC St. Pauli der Ausgleichstreffer erspart. In der Nachspielzeit gab es dann nicht den sich abzeichnenden Ausgleichstreffer, sondern infolge der offensiveren Spielweise der Gäste nach einem Konter das 3:1 für den FC. Kapitän Vanessa Beckert machte den Deckel drauf. Pauli kam so mit einem blauen Auge davon, denn am Ende hätte eine Punkteteilung meiner Meinung nach dem Spielverlauf eher entsprochen. Loben muss man noch den SV Lurup, der sich trotz mehrerer personeller Rückschläge nie aufgegeben hat. Eine Spielerin musste schon Mitte der 1. Halbzeit mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden, eine weitere verletzte sich am Fuß – man muss sogar einen Bruch befürchten. Die Moral bei Lurup ist also intakt. Heute gab es dafür allerdings noch keinen zweiten Zähler aufs Konto.
Tolle Fotos kann ich von der Partie nicht anbieten, da nach dem vor 14 Tagen erlittenen Wasserschaden meine Kamera defekt ist und der Ersatz erst nach dem Spiel geliefert wurde. Diese Einschränkung gilt auch für die nachfolgende Begegnung der 1. Frauen des FC St. Pauli und des SC Eilbek. Aufgrund eben beschriebener Verletzungsmisere bei Lurup und den damit verbundenen Unterbrechungen konnte das Spiel erst mit 25 Minuten Verspätung angepfiffen werden.
Beide Teams hatten ihre Kader durcheinandergewürfelt. Der SCE musste gleich auf fünf Positionen personelle Änderungen vornehmen, bei Pauli gab es trotz schon einiger Spielbesuche weitere für mich neue Gesichter. Die Bank war wie leergefegt. Kathrin Miotke war die Notreserve. Sie selbst kämpft mit einer hartnäckigen Erkältung und sollte nach Möglichkeit nicht eingewechselt werden. Und so kam es auch. St. Pauli spielte mit der Startelf komplett durch. Anders die Gäste. Die personelle Lage verschärfte sich in dieser Partie weiter. Noch in der 1. Halbzeit verletzten sich Kellner und Ebert am Fuß. Nach Behandlung und damit verbundener Unterzahl für das Team, ging es für beide zunächst weiter, doch zu Beginn des 2. Durchgangs mussten beide mit Verdacht auf Bänderdehnung passen. Skorupka und Pais Baptista kamen in die Partie. Den dritten Wechsel gab es in der 69. Minute, als Strobel Thieß ersetzte.
Die favorisierten Gastgeberinnen zeigten einen guten Auftritt, profitierten aber auch davon, dass es dem SC Eilbek nur selten gelang, das Kombinationsspiel schon im Mittelfeld zu unterbinden. Immer wieder konnte sich der FC durch teils sehr sehenswerte Kombinationen bis zum Strafraum vorspielen. Wie gefährlich das dann für die Gegner ist, beweisen die inzwischen 46 Tore aus 10 Partien.
Das erste Tor gelang Nina Philipp, die in unmittelbarer Nähe der Grundlinie im Strafraum abzog und aus diesem sehr schwierigen Winkel den Ball an den Innenpfosten setzte .Von dort ging das Spielgerät in der 6. Minute zum 1:0 ins Tor. Eine feine Leistung, welche die Klasse von Philipp abermals unterstrich. Das 2:0 lag in der Luft, als ein Kopfball von Greifenberg für Gefahr sorgte und ein Nachschuss an die Torlatte ging. Die erste Offensivaktion der Gäste notierte ich mit in der 23. Minute. Sie brachte nichts ein. Einen langen Ball des FC lenkte dann 20 Meter vor dem eigenen Tor stehend Stefanie Jahn per Kopfball so unglücklich ab, dass ihre überraschte Torhüterin Kerstin Schuppenhauer von ihrer Mitspielerin überwunden wurde. Hoch verdient, im Zustandekommen jedoch glücklich, ging der FC St. Pauli mit 2:0 in Führung. Danach hatte Medzech frei im Strafraum eine gute Schussgelegenheit, doch geriet ihr Versuch zu hoch. Es blieb beim 2:0. Bis zur 35. Minute. Dann war es erneut Philipp, die zum 3:0 traf. In der 42. Minute setzte sie sogar das 4:0 drauf. Mit diesem Stand ging es in die Pause. Auf die personellen Änderungen war ich bereits eingegangen.
Linda Sellami gelang in der 49. Minute das 5:0. Ein Rettungsversuch von Skorupka erfolgte womöglich hinter der Linie und ging eh von der Torlatte ins eigene Tor. Das Tor wurde jedenfalls Sellami zugeschrieben. Nur zwei Minuten später passte von der rechten Strafraumkante Lynn Iksen zu Sanna Barudi, die flach links ins Tor schoss. Ein sehr platzierter Schuss.
Den Ehrentreffer zum 6:1 erzielte nach einem von Sandra Jahn getretenen Eckball Kathrin Koldehoff per Kopfball. Wenn man heute eines beim FC St. Pauli benörgeln möchte, dann war es das Verhalten bei Ecken des Gegners. Davon gab es nicht wirklich viele, aber so richtig souverän gingen die Gastgeberinnen mit diesem Szenen nicht um. Auch wenn die Nase etwas schmerzte, der Kopfball war eine gute Aktion von Koldehoff, welche nicht nur wegen ihres Tores zu den auffälligeren Spielerinnen des SCE gehörte.
Greifenberg setzte das Spielgerät dann noch mal an den Torpfosten, ehe Philipp in der 75. Minute das 7:1 erzielte. Ihren ersten Schuss konnte Eilbeks Torfrau noch reaktionsschnell abwehren, doch der Ball kam hoch erneut zu Sellami, welche dann selbst einköpfte. Hier hätte sich Schuppenhauer sicherlich mehr Unterstützung ihrer Hintermannschaft gewünscht.
In der Schlussviertelstunde stieß der Einfall von Petrus einen stürmischen Hagelschauer über die Anlage zu schicken bei allen Beteiligten nur auf sehr begrenzte Entzückung. In der Schlussminute lupfte Sellami das Leder dann überlegt über Schuppenhauer hinweg zum 8:1-Endstand ins Netz.
Keine Frage, der FC St. Pauli war immer Herr der Lage und gewann dieses Spiel hoch verdient. In der kommenden Woche folgt das Gastspiel beim FC Union Tornesch, dem engsten Verfolger. Das Hinspiel endete 0:0. Willkommen in der Rückrunde. Eilbek muss dann zum TSC Wellingsbüttel und steht damit erneut vor eine Herausforderung. Im Hinspiel war man mit 1:4 unterlegen.
Weitere Details zu den Spielen im Liveticker (Verbandsliga / Kreisliga)
Das Spiel der 3. Frauen des FC St. Pauli fällt am Sonntag übrigens aus.