Zittersieg für den FC St. Pauli
Am Samstag trafen der Walddörfer SV und der FC St. Pauli aufeinander. Schon im Hinspiel hatte Aufsteiger WSV den Kiezkickerinnen das Leben schwer gemacht. Man führte zunächst und hielt lange ein Unentschieden. Schließlich gewann St. Pauli mit 4:1. Und auch im Rückspiel war es eine enge Kiste zwischen beiden Teams. Der WSV hatte zuletzt im Test gegen den Regionalligisten Bramfelder SV nur 1:2 verloren und war im Pokal-Halbfinale dem Regionalligisten FC Bergedorf 85 nur mit 1:2 unterlegen. Am Samstag nun hielt der WSV gegen einen der engsten Meisterschaftskandidaten der Verbandsliga über 90 Minuten ein torloses 0:0-Unentschieden.
Dabei waren beide Mannschaften etwas ersatzgeschwächt, sprich bei den Gastgeberinnen rückten Spielerinnen der 2. Frauen in den Kader und Suckow, Torhüterin der Zweitvertretung, stand die komplette Partie im Tor. Mir ist nicht ein Fehler von ihr aufgefallen, dafür aber gleich mehrere sehr gute und ein Gegentor verhindernde Reaktionen. Suckow drängte sich mit dieser Leistung für weitere Einsätze in der Verbandsliga auf. Der FC St. Pauli hatte mit Baumann genau eine Wechseloption mitgebracht. Kellner war zwar auch vor Ort, darf aber erst Ende Mai für Pauli ran.
Die erste Halbzeit ist schnell erzählt. Beide Mannschaften machten sich das Leben gegenseitig schwer. Hatte anfangs St. Pauli kleine Vorteile, gab es dann eine Phase, in der die Walddörferinnen sehr agil waren und auch zu guten Torchancen kamen. Torhüterin Zimmermann war jedoch stets aufmerksam und verhinderte einen durchaus möglichen Rückstand. Dann fingen sich die Gäste wieder, kamen ihrerseits zu Gelegenheiten, doch der WSV hatte mit Suckow eben auch eine gute Spielerin im Kasten. Torlos ging man in die Pause.
Die Absprachen in der Pause von St. Pauli fruchteten. Man merkte dem Team an, dass es nicht zufrieden war und unbedingt als Sieger vom Platz gehen wollte. Die Spielerinnen kitzelten noch einige Prozentpunkte mehr aus sich heraus und kamen so nun zu einer klareren Überlegenheit. Vorstöße des WSV waren rar geworden. Der Druck der Gäste war zu groß. Die Chancen für die Kiezkickerinnen wurde zahlreicher und hochkarätiger. Mehrmals lag die Gästeführung in der Lust. Der Ball fand den Weg ins Tor einfach nicht. Als gleich vier Torschüsse in einer Szene nicht ins Ziel fanden, musste man sich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass sich der FC St. Pauli für seinen Aufwand womöglich nicht würde belohnen können.
Der WSV verteidigte weiterhin engagiert und probierte zumindest ab und zu auch nach vorne zu kommen. Derweil rannten dem FC. St. Pauli die Minuten davon. Der Schiedsrichter zeigte zwei Minuten Nachspielzeit an. Der WSV stand kurz vor dem Punktgewinn. Barudi zog noch mal ab und Suckow wehrte zum Eckball ab. Eine tolle Parade. Die Ecke führte Philipp aus. Mittlerweile war man in der 2. Minute der Nachspielzeit angekomen.
Sellami stieg hoch und köpfte unhaltbar zum 0:1 ein. Der Jubel beim FC war groß. Das war wirklich auf den letzten Drücker. Hatte vorher der WSV an der Uhr gedreht und in den letzten Minuten drei Wechsel vorgenommen, tat dieses nun St. Pauli, wenn auch bei nur einer Wechseloption in überschaubarem Ausmaß. Dann war die Partie nach inzwischen vier Minuten Nachspielzeit beendet und die Kiezkickerinnen jubelten sehr erleichtert, dass sie sich doch noch die drei Punkte hatten erkämpfen können.
Der verdiente Sieger der Partie war der FC St. Pauli. Hatte der WSV im 1. Durchgang mindestens auf Augenhöhe agiert, so musste man im 2. Durchgang das Geschehen überwiegend dem FC St. Pauli überlassen. Für diesen wäre es bitter gewesen, hätte man trotz der Chancen im 2. Durchgang kein Tor erzielen können. Doch genauso ärgerlich ist es für den WSV, dass man in der Nachspielzeit nun doch noch um den Lohn in Form des einen Punktes gebracht wurde. Auch wenn die Zähler an die Gäste gingen, zeigt die Leistungskurve der Walddörferinnen in die richtige Richtung. Das Team ist in der Leistungsspitze der Hamburger Teams eine feste Größe geworden.
Unter den Zuschauern waren auch Vertreter des SC Pinneberg, der am Mittwoch im Nachholspiel den FC St. Pauli zu Gast haben wird. Der Walddörfer SV reist am 17. April zum aktuellen Tabellenzweiten TSC Wellingsbüttel, während St. Pauli dann Einigkeit Wilhelmsburg zu Gast haben wird.